106 Gedanken zu “Alles Lüge

    • Ich kann mich noch an meine erste bewusste Lüge erinnern… Sehr schmerzhaft. Ich meine, dass in unserer Gesellschaft eine meilenweite Diskrepanz zwischen der erwarteten Ehrlichkeit (moralisch) und der an sich verlogenen Wirklichkeit besteht. Und das ist meiner Meinung nach ein oder sogar der Grund für die Misere der Menschheit.

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      • Viele wollen einfach belogen werden, weil die Wahrheit ihnen das ganze Desaster vor Augen halten würde. Viele wollen auch nicht mehr als drei Meter vorraus sehen, weil sie dann sehen würden was so alles schief läuft.
        Augen zu und aussitzen. 🙄

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      • Das kenne ich von mir gut, wenn es um persönliche Sachen geht. Ich leugne dies aber nicht… Ich kenne meine Lügen und weiß um die Gründe.
        Es geht bei Lügen aber auch über persönliche Belange hinaus

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      • Das meinte ich mit meinen Kommentar.
        Bei persönlichen Belangen verschließen aber auch viele die Augen.
        Am Anfang heißt es oft: Lass uns offen und ehrlich sein. Ist man es aber auf Dauer, machen viele dicht.

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      • Geduld ist auch nicht meine Stärke.
        Manchmal würde ich am Liebsten 10 Schritte vorran schreiten. Das überfordert aber so manchen. Es ist mit den Jahren besser geworden, aber die Geduldigste werde ich nie sein.

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      • In meiner Jugend bin ich ständig mit Kopf durch die Wand, Widder halt.
        Ich habe auch völlig unreflektiert geäußert was ich dachte.
        Zum Glück wird man älter und gescheiter, grins…
        Dennoch kann ich bis heute nicht gewisse Dinge, die mir auf den Herzen liegen, einfach herunter schlucken.
        Sie müssen raus, sonst platze ich.

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  1. Wir sind alle aus irgendjemandem entstanden – meistens sind es zwei Menschen, die uns gezeugt haben …… lass`mal, ich habe diese Lügen alle so was von satt. Leider hast Du nie nachgefragt, aber ich kann Dir sagen, dass ich jede Menge „durch“ habe, was Lügen betrifft.

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  2. Und wer alt war, galt als weise, und wer dick war, galt als stark. Den fetten Greisen glaubte man auf’s Wort und ohne Arg …
    Franz Josef Degenhardt

    Manche bringen es bis zum Staatsoberhaupt, mit frechen Lügen. Weil es genug Menschen gibt, die belogen werden wollen.

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    • das habe ich nun schon öfter gehört/gelesen, dass viele menschen belogen werden wollen, allein ich kann`s mir nicht vorstellen. ich würde sagen, dass sie an eine sache oder an einen „verkünder“ glauben wollen, egal, wie hirnrissig die gemachten aussagen sind. wahrheit ist für sie die sache, die gerade oben schwimmt – nach dem motto: es kann nicht sein, was nicht sein darf.

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      • Viele wollen einfache Antworten für komplexe Zusammenhänge, die ihnen derart ins Konzept passen, dass nichts geändert werden muss. Also Lügen …

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      • einfache antworten sind mir auch lieber. ich glaube nicht, dass eine einfache antwort eine lüge sein muss, – auch wenn es um komplexität geht. man könnte vieles auf der welt vereinfachen… aber ich befürchte, dass das nicht gewollt ist.

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      • Man könnte einiges einfacher ausdrücken, ja. Da tun sich studierte Menschen oft sehr schwer mit. Fatal in der Politik … und nein, „einfach“ muss nicht die Unwahrheit sein, nur wird diese gerne „einfach“ verkauft, gerne als so genannte „alternative Wahrheit“.

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      • den populisten geht es sowieso nicht um die wahrheit. das sollte jedem klar sein. ihnen geht es um die manipulation von menschen, das wecken von niederen instinkten, das ansprechen von urängsten…
        sehr viele menschen sind mit der heutigen überbordenden informations- und desinformationsgesellschaft total überfordert. darum haben diese populisten auch (wieder) leichtes spiel.

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  3. Damit hast Du den Nagel auf d. Kopf getroffen. Vertrauen! Umso enttäuschender ist es, wenn Vertrauen ausgenutzt wird. Und man kann noch so alt werden, es kommt immer wieder vor, und es verletzt einen weiterhin, obwohl man es hätte besser wissen können bzw. müssen.

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  4. Wer etwas vorspiegelt, macht es bewusst, um für sich einen Nutzen zu ziehen. Wenn Du das meinst, kann es eigentlich nicht um eine Liebesbeziehung gehen. Na klar hat man am Anfang immer die berüchtigte rosarote Brille im Gesicht, die die Gehirnzellen ausschaltet. Wenn man schwer verliebt ist (rosa Brille), will man das vielleicht auch gar nicht sehen. Ich nehme mal an, wir beide meinen Dasselbe.

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    • ich erlebte das ein oder andere mal beziehungen, wo mann und frau aneinander vorbei liebten. es kann nämlich erhebliche diskrepanzen darin geben, was menschen unter liebe verstehen… wie weit sie gehen wollen, welche egoistischen beweggründe es für ihre liebe gibt, welche begleitumstände die liebe stören (familiär, beruflich etc.) – ganz und gar nicht so einfach. und das macht es dann auch mit schuldzuweisungen schwer. man sitzt in einem boot und geht zusammen unter, egal wer den verhängnisvollen fehler machte. man versagte stets gemeinsam.

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      • Das tut mir wirklich Leid für Dich.

        Ich grübele gerade über die Aussage „wo mann und frau aneinander vorbei liebten“. Ich war noch relativ jung, als ich mir vornahm, für immer alleine zu bleiben. Das hat auch fast funktioniert, bis ich eben doch die Liebe auf den ersten Blick erleben durfte. Das wird Dich wenig interessieren, denn wir reden ja eigentlich über Deine Erlebnisse.

        Hattest Du denn immer das Gefühl, ausgenutzt zu werden? Das wäre ja der Anfang vom Ende.

        In einem Boot sitzen Paare immer, ob sie aber durchweg miteinander rudern, ist die andere Frage.

        Jetzt kämen eigentlich wieder die Pauschalisierungen (Toleranz, Miteinander, Vertrauen, unbedingte Liebe). Du darfst hinsichtlich derer wie immer ehrlich sein. Ich halte das aus.

        Worüber ich mit Dir gern diskutieren würde, sind so die Dinge, die Du letztens angesprochen hattest. Eine „bessere bzw. gerechtere Welt“. Wie soll die funktionieren?

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      • du sprichst eine menge punkte an.
        mit „aneinander vorbeilieben“ meine ich, dass von anfang an unterschiedliche vorstellungen von liebe in einer beziehung bestanden, aber man aufgrund der verliebtheit kompromisse einging, die sich dann als faule kompromisse im laufe der zeit herausstellten. es gibt ja unterschiedliche modelle, wie man eine liebesbeziehung leben kann…
        reden wir über meine erlebnisse? ich hoffe nicht nur.
        eine beziehung besteht aus nehmen und geben. das sollte halbwegs im gleichgewicht sein. und beide sollten das auch als ausgeglichen wahrnehmen. zu einem, der ausnutzt, gehört der andere, der sich ausnutzen lässt…
        nein, ich fühlte mich im großen und ganzen niemals ausgenutzt, jedoch manchmal belogen (bzw. im unwissen gelassen) und schlecht behandelt.
        das ist im nachhinein schade, weil es dann immer ein schlechtes licht auf die zeit wirft, die man zusammen hatte.
        etwas tollpatschig war ich in sachen liebe…

        wichtig ist, dass der kommunikationsfaden nicht abbricht… bei einigen frauen spürte ich stets einen widerstand, was die ehrliche auseinandersetzung mit beziehungsproblemen angeht. da mauerten sie. wenn ich mit meinen fragen eine gewisse tiefe erreichte, machten sie zu oder lenkten ab.
        ich schätze mich eigentlich als guten teamplayer ein, auch in der liebe.

        ich brauche keine perfekte liebe. die wäre mir eh suspekt. ich wünsche mir in der liebe einen großen grad an freiheit. aber auch ein großes miteinander – sowieso vertrauen und ehrlichkeit.

        ich würde mir eine bessere/menschlichere/friedlichere und gerechtere welt wünschen, aber ich halte sie nur punktuell in dem ein oder anderen modell des zusammenlebens für realisierbar, nicht insgesamt.
        in den dimensionen von staaten ist die demokratie mit der verfassung, die wir haben, kaum zu toppen (meine meinung). natürlich gibt es innerhalb unserer gesellschaftsordnung viele baustellen, wo einiges zum besseren verändert werden sollte. es kommt halt drauf an, wer an die regierung gewählt wird… und ob der wille z.b. zu mehr gerechtigkeit überhaupt vorhanden ist. ebenso gibt es noch diese diffuse abhängigkeit von der wirtschaft, die das projekt einer besseren gesellschaft nicht einfacher macht.

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  5. Kommunikation ist für mich persönlich auch sehr wichtig. Manchmal sind wir aber überfordert. Wenn man zum Beispiel ein Problem besprechen möchte, welches für den anderen Part gar kein Problem darstellt, wird es schwierig. Leider. Es sind ja immer 2 Menschen, die mitunter unterschiedlicher nicht sein können. Es kann funktionieren, aber es scheitert eben oft an den gegensätzlichen Einstellungen zum Leben.

    Über die Liebe an sich schrieb ich Dir. Ja, es sind oft Kompromisse und auch eine gewisse Diplomatie erforderlich, die man ausüben sollte (!), um diese Liebe am Leben zu erhalten. Wenn man/frau das nicht hinbekommt, ist das Ende vorhersehbar.
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    Wenn man das BGB betrachtet, reicht es eigentlich schon, überlege mal bitte, wie alt es ist und noch immer Gültigkeit besitzt. Siehe hierzu das Ehegesetz – lächerlich!

    ja, und unsere liebe Wirtschaft – da kann man Engels und Marx zitieren, die schon lange wussten, was Kapitalismus bedeutet. Also eher Karl Marx. Die Reichen bleiben reich, die Schwachen immer schwach, obwohl sie sich alle Mühe geben, dies zu ändern. Hat er eigentlich die höhere Stufe behandelt – Stichwort Imperialismus?

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    • mit dem ehegesetz setzte ich mich nie auseinander. eine heirat kam für mich nie in frage. ich traf allerdings auch nie auf eine frau, die mich heiraten wollte (lach!).
      dazu kommt: ich wollte auch nie eine familie gründen. und ich blieb gott sei dank in dieser hinsicht verschont, obwohl wir beim gv oft genug leichtsinnig waren.
      was ich mir wünschte, war eine gefährtin, mit der ich durch dick und dünn gehen kann…, die mir treu ist (nicht treu ergeben).
      leider lernte ich nie eine frau mit kompatiblen beziehungsvorstellungen kennen. aber immerhin gab es schnittmengen, die groß genug waren, um es miteinander zu probieren… kann sein, dass es dann an mangelnder diplomatie scheiterte. ich bin nicht immer sehr diplomatisch. ich verbiege mich nicht gern. diplomatie heißt ja auch oft nichts anderes als geschickt lügen.

      ich las weder marx noch engels. aber mein herz schlägt sozialistisch, weil ich ungerechtigkeiten nur schwer ertragen kann. von mir aus können die reichen noch reicher werden, wenn dabei genug für alle menschen rumkommt, also dass uns allen ein menschenwürdiges dasein vergönnt ist. und das beinhaltet die gleichheit vor dem gesetz sowie die möglichkeit auf bildung und auch einen gewissen wohlstand, der kulturelle grundbedürfnisse abdeckt.

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  6. Es war nur ein Beispiel (das Ehegesetz), um zu verbildlichen, wie alt unsere Gesetze eigentlich sind. gv = der gewisse Verkehr? Da sollte man wirklich vorsichtig sein ;). Wenn Du nie eine Familie gründen wolltest, wird es wohl – sorry – an Deiner Erfahrung liegen (Eltern). Ich wollte auch nie eine – Erfahrung: Eltern und drei Geschwister, es war echt nicht einfach.

    Wie kommt es, dass Dein Herz sozialistisch schlägt, Du bist doch in Heidelberg geboren worden (war doch so, oder), wo zu der Zeit (Anfang der 60er las ich bei Dir) doch eher kapitalistische Verhältnisse herrschten (?). So weit ich lernte, geht doch der Sozialismus als Vorstufe dem Kommunismus voraus (Marx). Der hat sich aber leider niemals durchgesetzt, zu DDR-Zeiten, in Kuba, Sowjetunion usw. usf. gab es Versuche, die alle scheiterten – m.E. Kommunismus – jeder soll das Gleiche haben wie jeder andere auch.

    Ich will mal versuchen, mit Dir einen Kompromiss zu schließen: was hältst Du von den dänischen Verhältnissen? Die haben das so super hinbekommen, da können wir als Deutsche nur von träumen.

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    • gv = übliche abk. für genital-verkehr.

      keine ahnung, ob mein unwille hinsichtich heirat und familie an meinen erfahrungen mit meinen eltern lag. ich halte solcherlei verknüpfungen für spekulativ. sicher gab es einige negative erfahrungen, die mich damals traumatisierten… aber solcherlei erfahrungen haben auch andere menschen, die später eine familie gründen (z.b. mein bruder).

      in heidelberg war die 68er bewegung sehr aktiv. allerdings war ich in dieser zeit noch zu jung, um die gesellschaftspolitische bedeutung richtig zu kapieren. ich hatte andere sorgen: pubertät, erste liebe und sowas….
      ich wuchs in kleinbürgerlichen verhältnissen auf. mein vater war kfz-meister. meine mutter hausfrau. also nur mit großer einschränkung kapitalistische verhältnisse. es war die zeit des wirtschaftswunders, wo wir alle langsam fetter wurden… und die menschen mit ihrem neuen wohlstand angaben.
      die 68er agierten ja nicht nur gegen den kapitalismus, sondern auch gegen das sogenannte establishment, die heuchelei und verlogenheit der alten eliten und des spießbürgertums.
      von sozialismus und kommunismus hatte ich wenig ahnung. aber ich war positiv angetan von der damaligen entwicklung der gesellschaft zu mehr freiheit und gerechtigkeit – eben gegen den alten mief, der noch aus den alten zeiten von nationalsozialismus und kaiserreich in vielen köpfen bestand hatte.
      anfang/mitte der achtziger hatte diese progressive welle ihren zenit errreicht, und leider ging es seitdem mehr oder weniger wieder abwärts…
      mit den kommunistischen modellen habe ich nicht viel am hut, ausser dass ich die grundidee gut finde. die umsetzung in diktatorischen ländern war miserabel.

      ich kam erst einmal kurz auf einer fahrradreise durch dänemark und kann die dortigen gesellschaftlichen verhältnisse schwer einschätzen. negativ waren für mich schon mal die hohen bierpreise. aber die dänen sollen angeblich die glücklichsten europäer sein… hm.

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      • Die Dänen sind m.E. die klügsten Leute dieser Welt. Ja, sie haben hohe Preise, aber auch recht gute Einkommen. Liegt wohl am Bruttosozialprodukt. Vor allen Dingen habe ich eine kluge, eine sehr kluge Frau auf Bornholm kennen lernen dürfen, vor der ich noch heute den Hut ziehe.

        Sie sagte z. B.: das Leben ist nicht für die Ewigkeit gemacht, das war 2015, kurz nachdem mein Vater verstarb.

        Unabhängig davon glaube ich, dass die das besser verstanden haben als wir Deutschen.

        Das Spießbürgertum ist ein ganz großes Thema bei Dir. Wenn Du – also Du ja nicht Spießbürger – in Deinem Park sitzt, ein kühles Blondes trinkst und Dir die Leute anschaust – und Dich auch mit Polizisten anlegst – was ist der Unterschied?

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      • erstens: ich glaube nicht, dass es wegen einer staatsgrenze die menschen der einen oder anderen seite besser oder schlechter sind. möglicherweise lebt man da oder dort angenehmer. auch die unterschiedliche kultur kann eine rolle spielen. aber mensch bleibt trotzdem mensch, egal wo er auf der welt lebt.
        ich habe keinen bock, dänisch zu lernen… in deutschland finde ich es gar nicht so übel. es gibt überall menschen, die man zum kotzen findet. mit denen gibt man sich dann eben nicht ab.

        zweitens: was meinst du mit: was ist der unterschied?
        wie ich mich von spießern unterscheide?
        warum ich mich überhaupt mit spießern abgebe?
        die spießbürger sind in jedweder gesellschaft jene, die mit ihrer engstirnigkeit und ihren regeln das freie ausleben von progressivität in kunst/kultur, wirtschaft und politik behindern. sie unterstützen die reaktionäre und populisten (je nach politischer richtung).
        ich wuchs in relativ spießigen verhältnissen auf und weiß, wovon ich rede. jede verdammte freiheit muss man sich gegen die autoritäten erkämpfen. daran hat sich bis heute nichts wesentliches geändert. nur dass die fronten nicht mehr so klar sind wie damals.
        davon abgesehen: man kann sich auch als nicht-spießer ein paar spießige ansichten erlauben. ich würde daraus nie einen hehl machen. es geht aber um die grundeinstellung und die ehrlichkeit.

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      • Zu den Spießern fällt mir noch was ein: man sieht es ihnen nicht unbedingt an. Tendenziell vielleicht am Outfit. Das war früher leichter. Aber inzwischen sind die Äußerlichkeiten oft beliebig. In Berlin sehe ich das oft. Diese ganzen Modeerscheinungen repräsentieren kaum noch den Geist der Menschen. Die Oberflächlichkeit siegte. Überall fast dieselben materialistischen Idioten.

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      • Entschuldige bitte, aber ich musste jetzt lachen. Und mir fiel spontan der Spruch „Kleider machen Leute“ ein. Oberflächlich, genau, Hauptsache auffallen, egal wie hohl es in der Birne aussieht. Klappt aber oft! Blender halt.

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      • Die Menschen, die nicht offen und ehrlich sind, halte ich für komplizierter. Jeder weiß relativ schnell, woran er bei mir ist.
        Wer grundlegende Probleme mit meinen Einstellungen hat, gibt sich bitte nicht mir ab.
        Wobei ich einem Meinungsaustausch gegenüber immer aufgeschlossen bin. Du siehst, wie unkompliziert ich bin.

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  7. Ich gebe mich gern mit Dir ab. Du solltest mir aber gestatten, dass ich Dich kompliziert finde. Vielleicht ist es der falsche Ausdruck, mir fällt aber nichts Anderes ein. Wie verbindet man kompliziert mit interessant?

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  8. Okay. Wahrscheinlich drücke ich mich falsch aus. Du hast in einem anderen Blogeintrag geschrieben:

    Nein. Andersherum. Liebe und Tod haben ohne Sehnsucht keine Bedeutung.

    Bei der Liebe gehe ich mit, aber wieso hat der Tod ohne Sehnsucht keine Bedeutung?

    Solche Aussagen meine ich bspw. Das ist kompliziertes Denken.

    Und eine weitere Aussage Deinerseits:

    na klar. oberflächliche menschen sehen das „anders“.

    Darüber habe ich nachgedacht; denn im Endeffekt ging es um das Thema Literatur. Wieso ist ein Mensch nach Deiner Auffassung oberflächlich, weil er anders denkt als Du?

    Fasse es bitte nicht als Angriff auf, Du wolltest ein Beispiel.

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    • beim begriff sehnsucht geht es um ein ganz tiefes gefühl, welches ich als zur schwermut neigender mensch für existentiell halte. es geht darüber hinaus, sich zu etwas hinzusehnen. die sehnsucht, die ich meine ist eher wie licht… kompliziert ist das eigentlich nicht, wenn man dies z.b. als dichter/künstler fühlt, aber es ist schwer in worte zu fassen.
      die liebe hat eine ähnliche dichte, wenn sie als urkraft gespürt wird – also nicht auf etwas gerichtet, sondern universell.
      unsere damalige diskussion ging auf einen beitrag von verbalkanone zurück. sie sah liebe und tod als die wesentlich wichtigen themen von guter literatur an…
      für mich hat das gefühl von sehnsucht, wie ich es erklärte, mehr tragweite (bzw. ist grundlegender) für die kunst. mehr meinte ich nicht.

      wenn ich ungeduldig oder verärgert bin, neige ich auch mal zur verwendung von klischees. hier das klischee des oberflächlichen menschen, der mehr marionette als selbstdenkend ist, der im materialismus badet und wenig bis gar keinen zugang zu tieferen (philosophischen) gedankengängen hat.
      im nachhinein tut es mir immer leid, wenn ich mich derart unklug äußerte. ich wünschte mir halt mehr menschen, die meine innere Welt verständen und wertschätzten. du siehts, ich bin ein ganz normaler typ, der sich auch mal schäbig benimmt.

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      • Dadurch, dass ich mich in Deine Beiträge vertieft hatte, weiß ich vielleicht ansatzweise, wonach Du Dich sehnst. Da gab es so einen Eintrag: ich warte auf Dich …

        Mir wurde letztens vorgeworfen, dass ich nur schwarz und weiß sehe, keine Grauzonen kenne.
        Das sehe ich anders, weil mich niemand besser kennt als ich selbst.

        Liebe und Tod liegen doch ganz nah beieinander, nach meiner Auffassung. Bis ans Ende der Welt oder „in guten wie in schlechten Zeiten“. Und doch könnten sie nicht unterschiedlicher sein – die Liebe und der Tod. Wenn man ganz innig liebt, verlangt man dann nach dem Tod? Man will doch so lange wie möglich lieben und geliebt werden, welchen Sinn macht denn dann der Tod? Der kommt doch sowieso von allein, weil er eben zum Leben gehört. Aber gehört er zur Liebe? Bezüglich Literatur kämen wir dann ganz schnell zu Romeo und Julia, die sich das Leben nahmen, weil ihre Liebe nicht geduldet wurde.

        Unklug bzw. schäbig würde ich Deine Aussage nicht nennen, eher als Kurzschlussreaktion oder Schnellschuss bezeichnen.

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      • menno, ich behauptete doch nicht, dass liebe und tod keine rolle in der großen literatur spielen. aber klar doch. das tun sie. muss doch auch unterhaltsam sein, was so geschrieben wird.
        ich kann immer nur in variationen wiederholen, warum ich sehnsucht in der kunst für grundlegender halte. wir sollten darauf nicht weiter herumreiten.
        nicht jeder, der sich in meine beiträge vertieft, muss sie verstehen. schon mal schön, wenn sie überhaupt gelesen werden.

        liebe und tod sind schon mal darin unterschiedlich, dass der tod hauptsächlich in der materie wirkt, während die liebe immateriell/abstrakt aufzufassen ist.
        es geht also um äpfel und birnen. schön wenn sie beieinander in der obstschale liegen…
        der tod ist ein thema für sich. und kein leichtes. ich will das hier nicht schnell abhandeln.

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    • das lässt sich nicht prinzipiell sagen. ebenso bei den gedichten, die ich schreibe. es gibt da kein konzept. oft habe ich dieses gefühl (der sehnsucht) und sitze einfach so da, kann es nicht ausdrücken. es durchflutet mich, und mit etwas glück, kann ich von dieser welle (oder diesem gefühlserlebnis) etwas für ein gedicht oder bild verwenden/abgreifen/pflücken. wahrscheinlich fließt es bei jedem kreative prozess mit ein, aber nicht bewusst.

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    • rational nicke ich: woher sonst? auf der anderen seite fühle ich mich mit meiner umwelt, den mitmenschen… mit dem universum auf geheimnisvolle weise verbunden. die welt durchdringt mich. und insofern kann ich mir vorstellen, dass auch äußere wesenheiten einfluss auf mein denken und fühlen haben. ich sehe das als eine art dialog, den ich emotional wie gedanklich mit der außenwelt führe…

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      • Monk ist so gedankenlastig wie Du und ich. Wer außer Dir sollte in Deinen Kopf schauen können, Bonanza? Vielleicht sollte ich kompliziert in geheimnisvoll ändern. Oder rätselhaft?

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      • monk ist eine kunstfigur. sie wurde für die serie erschaffen. du und ich sind dagegen existent. zumindest existenter als monk. es weist einiges darauf hin.
        wie gedankenlastig ich bin, kann ich nicht sagen. schließlich kann ich nicht in die köpfe anderer gucken, um zu sehen, wie gedankenlastig es dort zugeht.

        rätselhaft fnde ich gut. denn die existenz/das dasein ist in der tat äußerst rätselhaft.

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  9. Egal, ob er eine Kunstfigur ist. Er gefällt mir eben. Ja, Du und ich sind Realität. Und richtig: Du kannst nicht in andere Köpfe schauen, sondern nur in Deinen eigenen.

    Apropos Kunstfiguren: zumindest sind wir beide das hier auf dieser Website – Bonanza(margot) und Rosemarysbaby – (ging nicht anders zu schreiben, weil wp es nicht annahm).

    Mein „Künstlername“ entstand durch mein Faible gegenüber Mia Farrow. In Polanskis Verfilmung hat sie alles gezeigt, was eine Schauspielerin nur zeigen kann.

    So, mein lieber Bonanza, jetzt muss ich in die Küche. Habe noch einen schönen Tag!

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    • ich fühle mich hier auf der website nicht als kunstfigur. ich handle nicht nach einem drehbuch. das hier ist keine rolle, die ich spiele. das bloggen stellt lediglich eine erweiterung meiner darstellungs- und kommunikationsmöglichkeiten dar. ähnlich wie das telefon, das ehemals die reichweite von kommunikation schlagartig erweiterte und dabei auch andere arten von kommunikation schuf… wir sind alt genug, um zeugen dieser entwicklungen (auch mit ihren ausartungen) zu sein. es ist leider so, dass technik, die uns vordererst das leben erleichtert, immer auch negative erscheinungen im gepäck hat.
      das ist ähnlich wie bei der biologischen evolution… optimierungen haben ihren preis.

      danke fürs gespräch und viel spaß in der küche bei was auch immer.

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