Willkommen im Knast

Es gibt Menschen, die im Knast besser klarkommen als andere. Für mich ist das Leben oft wie Knast. Im „echten“ Knast würde ich noch schneller eingehen. Ein Wunder, dass ich noch hier bin… also unter euch, die das wahrscheinlich ganz anders sehen. Vielleicht gehört ihr zu den Gefängniswärtern oder zu den Gefangenen, die sich mit ihrer Situation arrangieren, so gut es eben geht. Oder ihr gehört zu denen, die gar nichts mitkriegen, also nur ihr Leben abspulen.
Jeder will nach Möglichkeit ein paar Vergünstigungen. Jeder von uns ist Egoist. Da sollten wir uns nichts vormachen. Jeder wird ab und zu zum Arschloch. Wir wissen es und lügen uns in die Tasche. Selbst der Papst lügt sich in die Tasche, und der Dalai Lama auch. Glaubt ihr nicht?
Alle sind wir im Knast, nur auf verschiedenen Ebenen. Besonders verachtenswert finde ich jene, die glauben, was Besseres zu sein…

5 Gedanken zu “Willkommen im Knast

  1. Ich weiß nicht, ob ich dein Argument verstehe. Weil wir im Knast sind, sind wir alle gleich? Gleich gut, gleich schlecht, gleich egoistisch, gleich bemüht, andere anzuschwärzen und fertigzumachen, um sich bei der Gegängnisführung Privilegien zu sichern? Also die Knastbedingungen sind schuld, dass wir so sind wie wir sind?
    Vielleicht sind wir ja im Knast, weil wir es irgendwie versaubeutelt haben und Besseres von uns erwartet wurde?
    Das sind nur so Nachfragen-

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    • also ich kann aus meinen zeilen nicht herauslesen, dass wir alle gleich sind…. aber sicher lügt sich jeder von uns auf seine weise in die tasche.
      das mit dem im knast sein ist manchmal meine empfindung – die muss man nicht teilen.

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    • und: hältst du dich (warum auch immer) für einen der „besseren menschen“?
      ich will nicht in einer welt von besseren und schlechteren leben, egal auf was sich das speziell bezieht.
      schützen müssen wir friedliebenden uns vor allem vor denen, die ohne gewissen töten und verletzen, die ohne gewissen menschen ausbeuten und für ihre interessen instrumentalisieren… dieser schutz ist leider nicht gegeben. viel zu viele glauben, dass die macht, die sie innehaben, automatisch zu einem „besseren menschen“ macht und sie privilegiert.

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      • Nein, Ralph. Ich versuche, mich nicht zu vergleichen, und vor allem vermeide ich Rangreihen. Nur das, was ich selbst bin und tue, vergleiche ich (mit mir selbst, mit dem, was ich könnte).

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      • rangreihen?

        also ich muss mich nicht mit mir selbst vergleichen – du meinst wahrscheinlich die anforderungen, die du aus welchem grund auch immer an dich selbst stellst, und mit denen vergleichst du dich.
        ich habe schon immer wenige anforderungen an mich selbst gestellt…. die meisten anforderungen, die man an sich selbst stellt, werden einem von außen aufdoktriniert.

        ab und zu habe ich gewisse anwandlungen – einfach um über den alltag zu kommen, also nicht ganz abzurutschen. oder ich will ein gedicht schreiben, ein bild malen oder eine fahrradreise machen.
        na ja, und dann noch die liebe, wenn sie mich erwischt. die kann mich auch zu leistungen verführen, zu denen ich sonst eigentlich null bock habe.

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