Ich fahre um den Apfelbaum herum. Ganz schön groß ist er geworden. Die Welt ist nicht untergegangen. Aber es fühlt sich an, als würde sie jeden Tag untergehen.
Weltuntergang
Der Tag wird kommen
Nachdem wir unzählige Weltuntergänge verpassten, wird ein Tag kommen, an dem es wirklich so weit ist. Ebenso wie der individuelle Tod eines jeden Lebewesens von Stunde zu Stunde näher rückt – die Sanduhr des Lebens läuft unweigerlich ab. (Wer versteht den Sinn dahinter?) Die Menschen flüchten in Religion und Ideen. Pflanzen und Tiere suchen nicht nach einem Sinn. Das Muster ist immer dasselbe: Geburt – Wachstum – Reife – Fortpflanzung – Vergehen. Evolution durch Rivalität, Auslese, Überlebenskampf, Anpassung. Die Natur braucht keine ordnende Hand – sie trägt alles in sich. Die Natur braucht keine Gesetze und keine Moral. Sie existiert selbstverständlich.
Nur wir Menschen entwickelten unsere ganz eigenen Ideen, durchschnitten die Nabelschnur zu unserer Allmutter. Wir entwickelten Sprache, Bewusstsein, Geist, Technik… Und da gibt es die einen, die Bewusstsein und Geist als ein Geschenk ansehen, in Frieden mit sich und ihrer Umwelt leben wollen; und es gibt die anderen, die in ihrem Größenwahn Kriege gegen die Natur und gegen sich selbst führen. Deren Gier kennt keine Grenzen. Sie glauben, dass sie alles beherrschen können. Dieser Menschenschlag hat sich im Zeitalter des Materialismus und Kapitalismus durchgesetzt.
Der Wahnsinnige wird sein Ende finden wie alles andere auch. Aber mit dem Unterschied, dass der Wahnsinnige in Unfrieden und Unverstand auf sein Ende zusteuert. Dass er zuvor die Hölle auf Erden erzeugt.
Danke
Nachdem ich mir 2/3 der 9. Staffel von „Death In Paradise“ reingezogen hatte, eine meiner Lieblingsserien zum Abschalten/Chillen, wechselte ich zu YouTube. Momentan liegen meine Favoriten hauptsächlich bei Mystery, Science-Fiction-Hörbüchern, Astronomie, Mathematik und Corona-kritischem Journalismus. Um up to date zu bleiben. Nicht dass ich den Weltuntergang verpasse… oder den „Great Reset“… oder die Kontaktaufnahme mit (echten) Aliens. Im Ernst – momentan erscheint mir nichts unmöglich. Ich lausche dem Gelaber und vergrabe meinen Kopf im Kissen. Vieles, was ich da höre, kurbelt meine Fantasie an. Und wenn`s zu dämlich wird, suche ich einen anderen Kanal. Falls ich dann nicht schon hinüber wechselte ins Traumreich des Schlafes.
Ich bin gern in meinen Träumen, so verrückt sie auch sind. Diesmal entschlummerte ich während des Beitrags einer Berliner YouTuberin, einer echten Labertasche. Aber nicht unsympathisch. Sie zetert in Monologen über die derzeitige Corona-Politik… tagesaktuell. Wow! denke ich oft, wie kann ein Mensch so lange am Stück reden. Aber diese (noch) junge Frau macht es gar nicht so schlecht. Sie hat viele Tausend Follower… Etwas nervös mit ihrer fahrigen Gestik aber auch erfrischend unprätentiös. Bisher hatte ich sie nur am Rande auf dem Schirm.
Heute Morgen abonnierte ich ihren Kanal. Denn ich hatte mich im Schlaf verliebt. Die Gefühle der Annäherung und Hoffnung waren total real. Sie schien mich auch zu mögen… Doch es war nur ein Traum in einem Traum. Wir mussten uns verabschieden. Unglaublich, ich weinte ihr im Schlaf hinterher…
Falls Bruce Willis nicht die Welt rettet
Einen Asteroideneinschlag halte ich neben dem Ausbruch eines Supervulkans für das wahrscheinlichste Szenario einer Apokalypse. Auch Epidemien mit tödlicheren Viren als Covid-19 stellen eine große Gefahr dar. Alles sehr gruselig. Vielleicht trifft auch etwas ein, was wir gar nicht auf dem Schirm haben: z.B. die Zerstörung der menschlichen Zivilisation durch eine feindliche Alien-Rasse.
Gestern jedenfalls zog ich mir alle 8 Folgen der Sky-Serie „8 Tage“ rein. Die liegt seit Kurzem in der ZDFmediathek bereit. Ich mag Science-Fiction, die tatsächlich so oder ähnlich eintreffen könnte. Die Kurz-Serie wartet mit einer hochkarätigen deutschen Schauspielerbesetzung auf. Der Hintergrund: Riesenasteroid Horus rast auf die Erde zu. Der Versuch, ihn durch ins All geschossene Atomsprengsätze vom Kurs abzubringen, missglückt. Inhaltlich geht es nun in den Folgen um die Mitglieder einer Familie, die krampfhaft versuchen, der nahenden Katastrophe zu entkommen. Zwar ist der Impact nicht für Deutschland vorhergesagt, jedoch nahe genug, dass die Überlebenschance gleich Null wäre. Viel Zeit zur Flucht hat man nicht – 8 Tage. Dummerweise gehen die Fluchtversuche in die Hose, so dass sich alle am Ausgangsort Berlin wiedertreffen. Aber das ist nicht weiter schlimm, denn Horus wurde wohl doch ein klein wenig abgelenkt und soll in einer entfernteren Region einschlagen. Man muss nicht mehr unbedingt fliehen. Eine Unterbringung in einem Bunker würde auch das Überleben sichern. Der Run auf einen Bunkerplatz beginnt…
Die Story hat `ne Menge Logikfehler. Das Drehbuch ist reichlich verworren. Die Charaktere teils dünn gezeichnet. Die wirklich guten Schauspieler bleiben unter ihren Möglichkeiten. Szenisch gibt es einige Highlights, vor allem wenn es gar nicht um die drohende Katastrophe geht, sondern um die privaten Belange der Hauptfiguren (Beziehungsscheiß und sowas).
Kurz vor Mitternacht war ich mit allen 8 Folgen durch. Ich schlief, glaube ich, sofort ein.
Irgend so ein Monsterasteroid wird die Erde sicher mal wieder treffen. Arme Dinos damals. Vielleicht sind wir demnächst an der Reihe. Würde ich versuchen zu fliehen? Womöglich auf meinem Fahrrad… meine letzte Fahrradreise. Was geht in einer Bevölkerung ab, die weiß, dass sie in wenigen Tagen komplett ausgelöscht wird? Wie bereiten sich die Menschen darauf vor? Bestimmt werden viele im engen Familienkreis das Ende erwarten… Und ich werde alleine auf meinem Drahtesel hinaus in die ewige Nacht reiten. So ein Weltuntergang hat schon was – also im Vergleich mit den vielen eher banalen Todesarten.