Samstagnachmittag in der Kupferkanne

Marokko erkämpfte sich gegen Portugal ein 1:0 und zieht ins Halbfinale ein. Stimmung wollte keine echte aufkommen. Nur wenige Gäste verfolgten das Spiel. Ich saß einigermaßen verloren an der Bar.  Die Portugiesen blieben hinter ihren Erwartungen zurück. Der Schankraum war düster und rauchverhangen. Wann sah ich das letzte Mal die Sonne? Ganz Berlin liegt seit Tagen unter einer Dunstglocke. Der Superstar Christiano Ronaldo schaute ziemlich betreten drein. Ich wollte mich für die Marokkaner freuen, aber die Lethargie hielt mich fest mit sanftem Säufergriff.

In der dritten WM-Woche

Die Fußball-WM befindet sich seit dem Achtelfinale in der ruhigen Phase, nicht mehr jeden Tag wird gekickt, dafür sind die Spiele maximal dramatisch. Bereits vier Spiele wurden im Elfmeterschießen entschieden (wenn ich mich nicht verzählte), 2 x für die Kroaten mit dem besseren Ende, gestern gegen den Favoriten Brasilien. Nun mal sehen, wie sich Marokko gegen Portugal schlägt. Ich hätte nichts gegen eine Überraschung. Spannend sollte es auf jeden Fall werden. Das Spiel wird 16 Uhr angepfiffen. Ich stelle mich auf einen Fußballnachmittag in der Kupferkanne ein.
Das Leben ist schon hart, wenn man nichts mit seiner Zeit anzufangen weiß. Da greift man nach jedem Strohhalm – okay, lieber Fußball in der Kupferkanne gucken als arbeiten.