An meinem Nachttisch steht ein Schuhkarton meiner Ex. Er hat genau die richtige Höhe, um darauf das Tablet zu stellen. Ich gewöhnte es mir an, im Bett Filme aus der Mediathek zu schauen oder YouTube-Videos. Ich gehe ziemlich früh zu Bett. Ich mache mir was zu essen und igele mich ein. Es gibt sonst nichts.
Ich schmiss fast alles von meiner Ex in die Tonne. Diesen einen Schuhkarton behielt ich. Er passt genau. Meine Ex hat die richtige Schuhgröße. Dazu muss man wissen, dass mein Bett nur aus Lattenrost und Matratze besteht, also ziemlich niedrig ist. Der Nachttisch überragt das Bett wie ein kleiner Turm. Zu hoch, um darauf das Tablet zu positionieren.
Meist gucke ich Krimis. Also erstmal einen Krimi oder zwei, drei Folgen einer Thriller-Serie. Und danach wechsele ich auf YouTube. Am Liebsten ziehe ich mir dort ein Hörspiel oder Hörbuch rein. Da muss ich nicht mehr hingucken, kann mich wegdrehen und mich ins Kissen kuscheln. Oft schlafe ich dabei ein.
Die Nächte sind lang, weil ich so früh zu Bett gehe. Ich schlafe sehr viel. Die meisten Träume sind passabel und beunruhigen mich nicht. Ich träume gern. Leider kann ich mir wenig davon merken.
Ich wundere mich über mich selbst, dass ich jeden Morgen aufstehe, einen neuen Tag beginne – ein Tag, von dem ich nichts erwarte, als ihn rumzubringen.