„Todesstrafe“
Menschlichkeit
Als Mensch bin ich immer für die Menschlichkeit und nicht für die Leistungsgesellschaft.
bonanzamargot
Bunte Vielfalt vs. Ideologisierung
Ich mag die bunte Vielfalt der Menschen, z.B. hier in Berlin. Die Demagogen/Ideologen hinter diversen Bewegungen allerdings sind mir zuwider. Ebenso wie mir Hetze und einseitige Propaganda negativ aufstoßen, egal mit welch angeblich hehrer Gesinnung sie daherkommen. Mir wird regelmäßig schlecht, wenn ich unseren sogenannten Volksvertretern und anderen gesellschaftlichen Prominenzen in Polit-Talkrunden oder im Bundestag zuhöre. Politik ist ein dreckiges Geschäft. Wer den Schmutz sieht und auf ihn öffentlich hinweist, muss sich warm anziehen… Die Mächtigen lassen sich ungern in die Suppe spucken. Nun könnte man meinen, dass in einer Demokratie Meinungsfreiheit herrsche, dass Kritik an der Politik und die Benennung von Missständen sogar erwünscht sei… Ich hebe mein Glas auf die ewig Gutgläubigen, auf die Obrigkeitshörigen, auf die gedankenlosen Mitläufer, ganz egal, wo sie sich beheimatet fühlen – politisch, ideologisch oder religiös, ob sie bar jeglicher Haltung sind oder vor Weltverbesserungseifer triefen. Alle sind sie mir gleich lieb…, Hauptsache sie bewahren sich einen Rest Menschlichkeit + gesunden Menschenverstand, bleiben gesprächsbereit – bewegen sich auch mal aus ihren „Blasen“ heraus.
Denn lassen wir es an der Verständigung untereinander fehlen, fällt die Welt unweigerlich auseinander, und das nicht friedlich.
Menschenliebe
Ich bin ein Menschenfreund – egal welcher Nationalität oder Religion Menschen angehören, egal welche Hautfarbe sie haben… ich mag sie alle. Aber ich verurteile die Unmenschen unter uns, auch ganz egal, wo sie herkommen – alle Unterdrücker, Betrüger und Gewalttäter sind in meinen Augen Unmenschen. Sollen sie unter sich ihr Unwesen treiben aber ihre schmutzigen Finger gefälligst von den friedlichen Mitmenschen lassen. Ich will nicht in ihre Gewaltexzesse und Lügenorgien hineingezogen werden.
Niemals werde ich Verständnis für unmenschliche Agitationen jeglicher Art aufbringen. Doch habe ich Verständnis für jene, die sich gegen Unterdrückung und Gewalt auflehnen. Es gilt, die Unmenschen beim Namen zu nennen und moralisch bloßzustellen. Mein Herz schlägt für die Menschenfreunde auf dieser Welt. Wir sind über alle Grenzen hinweg (abseits aller Narrative) verbunden und wollen in Frieden, Freiheit und Menschlichkeit miteinander leben.
Heiligabend 2021
…ist ein Pisstag (in Berlin). Ich war noch mal kurz Einkaufen, damit ich am Wochenende nicht auf dem Trockenen sitze. Natürlich war der Nahkauf ziemlich voll. Die Bediensteten trugen Weihnachtsmannmützen. (Oder wie nennt man die noch?) Eigentlich gehöre ich nicht zu jenen, die auf den letzten Drücker vor Feiertagen einkaufen. Aber Einkaufen ist für einen alleine lebenden mehr als nur das Auffüllen seiner Regale und des Kühlschranks. Es bedeutet eine Gelegenheit für echte menschliche Kontakte, auch wenn man dabei nicht viel redet. Man grüßt sich, wird kurz beachtet. Wenigstens ein paar Minuten am Tag. Weihnachten ist mir schnuppe, aber für viele, die ebenso alleine in ihrer Wohnhöhle hausen wie ich, ist diese Zeit besonders deprimierend. Noch schlimmer trifft es die Obdachlosen. Die durch die Corona-Maßnahmen der Regierung hervorgerufene Vereinzelung in der Gesellschaft verschärft die Lage zusätzlich. Eine schöne Bescherung ist das, wenn man sich am sogenannten Fest der Liebe besonders einsam und gesellschaftlich abgewiesen fühlt… Nein, bei mir ist alles noch relativ okay. ich bin seit ewigen Zeiten Weihnachtsverweigerer. Gott sei Dank gibt es keine Weihnachtspflicht.
Der Bürotag war mein Highlight der Woche. Auf meinem Schreibtisch fand ich ein kleines Geburtstagsgeschenk. Das rührte mich. Ich kam sogar mal wieder zu einer Umarmung. Dann führte ich noch ein langes Telefonat mit meiner Bürokollegin (die an dem Tag im Homeoffice arbeitete). Es hatte zwischen uns in den letzten Monaten eine Verstimmung gegeben. Die konnten wir endgültig ausräumen. Sie erzählte mir, warum sie sich kommunikativ zurückgezogen hatte. Es lag nicht daran, dass ich mit der Corona-Impfung auf Kriegsfuß stehe. Es hatte mit anderen Problemen zu tun und Blablabla. Uff! – ich war echt glücklich. In der Mittagspause ging ich raus, holte mir ein Bier bei einem nahen Kiosk (Spätkauf), setzte mich in den Kleistpark und lächelte vor mich hin. Was für eine verrückte Welt!
Die Zeit verging an diesem Tage wie im Fluge. Wie wunderbar ist es doch, sich angenommen und wertgeschätzt zu fühlen! – So sollte es sein zwischen uns Erdenbürgern: nicht gegenseitig aufstacheln lassen, sondern zusammenhalten. Es geht nicht darum, dass man in allen Dingen übereinstimmt. Es geht um Mitgefühl, gegenseitiges Verständnis und Menschlichkeit.
Allen Bloggern und Lesern schöne Feiertage!
Der menschliche Aspekt
Im Gleisdreieckpark ein Menschenauflauf wie bei einem Volksfest. Ich traute meinen Augen nicht. Das warme sonnige Vorfrühlingswetter lockte ins Freie. Vor allem Familien mit Kindern breiteten sich auf dem Parkgelände aus, welches Spielplätze, Fitnessanlagen und Flächen für Skater anbietet. Auf den Wiesen picknickten die Menschen, und überall tobten die Kinder wild durcheinander, spielten Ball oder mit anderem Spielgerät. Auf den Wegen ein Tumult von Spaziergängern, Joggern, Skatern, Radlern, spielenden Kindern… Im Schritttempo und im Slalom bewegte ich mich auf meinem Fahrrad Richtung Potsdamer Platz, wo ich mit O. verabredet war. Auch ich fühlte mich belebt von der Aufbruchsstimmung der Natur, die förmlich in der Luft lag. Jedes Jahr von Neuem sind wir Teil dieses magischen Schauspiels, werden zum Spielball unserer Triebe…, einer überschäumenden Lust am Leben.
Am Potsdamer Platz fanden wir einen schönen Platz vor einem Lokal, tranken Bier und betrachteten die vorbeiströmenden Leute. Ich konnte mich gar nicht sattsehen an ihrer Vielgestaltigkeit und dem kulturellen Mischmasch…, anmutigen und kuriosen Typen, spießigen und abstoßenden Erscheinungen. Sie alle lebten in ihren Welten von Familie, Herkunft, Nationalität, Beruf… mit ihren ganz eigenen Vorlieben, ihren Freundschaften, ihrer Liebe… Ich saß O. gegenüber – wir fügten uns selbstverständlich ein in diese Vielfalt. Trotz der (teilweise großen) Unterschiede schien sich alles wunderbar zusammenzufügen. Mir waren sie alle recht, wie sie da kreuz und quer herumliefen. Der menschliche Aspekt hielt seine schützende Hand über uns. In solchen Momenten des Aufgehoben Seins inmitten meiner Mitmenschen sind Gewalt und Krieg unmögliche Vorstellungen. Dabei trennt uns nur eine hauchdünne Membran von ihnen. Ein aggressiver Eindringling – ein falsches Wort – ein Handgemenge… und der Frieden ist gestört. Das Verbindende unter den Menschen zerspringt wie Glas. Die Menschlichkeit verzerrt sich zur Fratze und reißt Abgründe des Schreckens auf…
Die Märzsonne hatte sich hinter die Häuser zurückgezogen. Ein kühler Wind kroch unter unsere Klamotten und verdrängte langsam die Gemütlichkeit. Wir leerten den Hopfensaft und machten uns auf den Heimweg.