Ich befinde mich seit geraumer Zeit in einem Erschöpfungszustand. Die physischen Symptome sind Müdigkeit, Schwäche/Mattheit, Trägheit – die psychischen Symptome Antriebslosigkeit, Depression, Angst, Stumpfheit/innere Leere. Es ist wie durch Morast waten. Jeder Schritt ein Kraftakt, wo andere leichtfüßig daherkommen. Nun bin ich seit jeher eine eher schwermütige Seele und gewöhnte mich an die damit verbundenen Schwierigkeiten im sozialen Zusammenleben und an die Last im persönlichen Empfinden sowie im Geiste… Auch als unverbesserlicher Grübler und Zweifler war ich doch im Grunde dem Leben gegenüber immer positiv eingestellt. All die Lebensfreude, die ich erleben durfte, vor allem in der Liebe oder in anderen innigen sozialen Bindungen, ebenso meine Faszination am Mysterium Dasein/Leben/Universum halfen mir stets wieder auf die Beine. Man könnte fast sagen, dass ich die Lebenskunst beherrschte, mich am eigenen Schopfe aus dem Sumpf zu ziehen… with a little help from my friends. Diese kleine Hilfe soll man nicht unterschätzen, wie ich besonders in den letzten Jahren feststellen musste. Ein Leben alleine ist ungeheuer kräftezehrend, selbst wenn man wie ich eine ausgeprägte eigenbrötlerische Seite hat.
In der vergangenen Woche rebellierte mein Körper: Gliederschmerzen, Fieber… Kurz: Ich war platt! 36 Stunden lang verließ ich das Bett nur zum Pinkeln. Vielleicht hätte ich besser noch länger im Krankenstand verharren sollen, aber krank sein kann man nicht wirklich genießen, wenn da niemand ist, der sich sorgt und einen verwöhnt.