Ich kam nur bis zum Park am Gleisdreieck. Es war kühler als gedacht. Zuerst steuerte ich den BRLO-Biergarten an. Ich wendete auf der Stelle, als ich der Menschenschlange am Bierstand gewahr wurde. Auch der Park war gut besucht, aber nicht übervoll. Ich fand einen Sonnenplatz auf der Holztribüne an dem großen Sandbecken. Keine Frescobol- und keine Volleyballspieler zu sehen, was ich eigentlich erwartet hatte (um mich von ihrem Spiel hypnotisieren zu lassen). Sonnenbebrillt und mit dem Kopfhörer auf den Ohren starrte ich vor mich hin. Aus meinem Rucksack holte ich eine Flasche Roten. Um mich herum jede Menge meist jüngere Leute, die sich sonnten, Eiskugeln schleckten, zusammensaßen, lachten, plauderten.
In mir hatte sich eine Leere ausgebreitet, die ich nicht zurückzudrängen vermochte. Ich hätte einfach aus mir herausschlüpfen können und in den Weltäther entweichen. Bye, bye Bon… Der Griff zur Flasche automatisch, die Gedanken flossen an mir vorbei wie ein Bach. Ich stellte meine nackten Füße in die Strömung. Ich schaute auf meine Füße. Ich redete mit meinen Füßen…
Es gibt Dinge, die kann man niemandem erklären.
Das Leben ist perforiert. Nur aus der Entfernung sieht es stabil aus. Die meisten Menschen machen den Anschein, als wären sie weit von ihrem Leben entfernt. Sie haben große Angst, näher hinzugucken.
Ganz schön gruselig das alles, dachte ich bei mir und killte den Rotwein mit einem letzten großen Schluck aus der Pulle.
