Die Matildas stehen im Halbfinale

Ich bin hin und weg von dem Spiel. Es war maximal spannend und dramatisch. Es ging in die Verlängerung und ins Elfmeterschießen. Am Schluss konnte ich kaum noch hinschauen.
Wow!!!
Auch die Französinnen hätten den Sieg verdient. Wobei ich deren Trainer, diesen Lex Barker-Verschnitt, nicht mag. Die Spielerinnen aber fand ich allesamt top. Es war das beste Spiel, das ich im Laufe der Frauen-WM bisher verfolgte.
Meine Freude ist bei den Matildas. Ich wünsche ihnen den Weltmeistertitel im eigenen Land.

Erinnerungsfetzen

Sommer 1980, die Welt stand uns offen. Mein Kumpel Ritchie und ich fuhren mit seinem gelben R 4 nach Südfrankreich. Mit 500 DM in der Reisebörse fühlten wir uns reich. Wir brüllten auf der Fahrt französische Chansons und Songs von den Beatles. Das Auto schwankte wie eine Barke. In Paris parkten wir an der ersten Metrostation, die wir sahen. Ritchie wollte mir unbedingt die Nutten in der Rue Saint-Denis zeigen. Die amüsierten sich über uns Grünschnäbel… Die Zeit bis zur ersten morgendlichen Metro überbrückten wir in einer Telefonzelle.
Am zweiten Tag zelteten wir auf einem Campingplatz an der Rhone. Wir trafen zwei deutsche Mädels, die wie wir auf einer Tour durch Frankreich waren. Ritchie bekam die Dickliche, und ich knutschte mit der Schlacksigen bei Songs von Stephan Sulke, ihrer Lieblingsmusik.
Am nächsten Morgen waren die beiden Mädels vor uns weg. Wir erreichten das Mittelmeer bei Saintes-Marie-de-la-Mer. Es hatte sich lange vor uns versteckt. Ritchie rannte kreischend über den Strand in die Fluten. Es waren heiße Tage. Wir fuhren die Küste entlang bis kurz vor Toulon. Ritchie litt unter der Hitze. Ich ging morgens alleine auf Erkundung. Wir trafen uns erst wieder abends am Auto oder am Zelt. Er wollte zurück. Nach einer Woche machten wir uns auf den Heimweg. Auf dem Acker unseres Kumpels Rudi schlugen wir ein letztes Mal das Zelt auf. Wie Eroberer liefen wir braungebrannt durch die Heidelberger Fußgängerzone. Wir gingen ins Kino. Es lief „Theo gegen den Rest der Welt“.