Die Menschen lassen sich nicht bremsen… Ich hatte Glück und ergatterte einen Platz, an dem ich mich nicht zu bedrängt fühlte. (Das mache ich auch ohne Corona-Abstandsregel.) Sonnenbrille auf, Bluetooth-Kopfhörer auf und bei meiner Lieblingsmusik in die Runde schauen. Ich konnte mich der um mich herum ausgelassenen Stimmung und Lebensfreude nicht verwehren – immer wieder war ich geradezu ergriffen… Wie gut mir das Bad in der Menge tat, wo ich eigentlich große Menschenansammlungen normalerweise meide. Als wäre ich lange weg gewesen, z.B. im Knast oder auf einer einsamen Insel.
Von der Staatsmacht nichts zu sehen. Nur ein einzelner Streifenwagen fuhr im Schritttempo die Parkwege ab. Die Polizisten taten gut daran, die Menschen nicht zu maßregeln… Ein alter Bekannter vom Sommer letzten Jahres tippte mir auf die Schulter. Flaschensammler und Alt-Freak. Er hatte sich den Frescobol-Spielern angeschlossen. Seine Tage bestanden aus Flaschensammeln, Frescobol und Joints. Ich reichte ihm meine leeren Bierflaschen und freute mich, dass es ihm gut ging.
Zwischendurch stand ich von meinem Platz auf und machte mit dem Smartphone ein paar Bilder… Die Bilder geben leider nur oberflächlich wieder, was ich sah und empfand. Das Ganze erschien mir wie ein zwangloses Happening der Hingabe an das Leben.




