Viele Erinnerungen an mein Leben wirken auf mich irreal, wenn sie vergangene Lebensphasen markieren: meine Jugend, die Schulzeit, die vielen Jahre in der Altenpflege (besonders als Nachtwache), die Zeit mit den damaligen Kumpels und Freunden, die alte Heimat, verlorene Lieben…
Ich erzähle von Ereignissen aus meiner Vergangenheit und mich überkommt ein seltsames Gefühl der Fremdheit. Von wem rede ich? Wer sitzt hier und plaudert z.B. von einer vergangenen Liebe? War das alles real? Natürlich zeugen alte Fotos, Postkarten, Briefe, Geschenke und andere Relikte, dass ich mir mein vergangenes Leben nicht nur einbilde. Ich frage mich aber, wo alles hin ist. Ich blicke in den Spiegel und sehe einen alternden Mann. Gestern war ich beim Frisör. Man sollte auf Wunsch den Spiegel verhängen dürfen. Aber gut, das Problem hatte ich schon als halbwegs attraktiver junger Mann. Darum existieren kaum Fotos von mir. Will mich jemand fotografieren, kann ich echt sauer werden! Alle meine Frauenbekanntschaften übers Internet begannen als Blinddate, jedenfalls für die Frauen. Sehr mutig von ihnen. Na gut, in der Hauptsache geht es ja in der Liebe um die inneren Werte… Hust!
Immer wenn ich in einer beziehungslosen Phase stecke, die sich länger hinzieht, kann ich irgendwann kaum noch glauben, dass ich mal echten Sex mit einer Frau hatte (und das sogar regelmäßig); und all das andere wie Zärtlichkeiten, romantische Stunden und gemeinsame Unternehmungen selbstverständlich zu meinem Leben gehörten. Es ist gerade so, als würde ich behaupten, dass ich vor ein paar Jahren noch Zirkusartist war… (Genau: Das würde ich mir selbst nicht abnehmen.)
Das Leben ist nicht wie ein Film, sondern wie viele Filme. Die können mal lustig und mal traurig, spannend oder langweilig sein. Gerade stecke in einem scheußlich langweiligen Film. Ich wünschte, ich könnte einfach in eine andere Filmaufführung wechseln.
einige meiner Lieblingsfilme