Der Vatertag fällt buchstäblich ins Wasser. Na gut: 1. bin ich kein Vater, und 2. ist mir im Urlaub ein Tag so gut wie der andere. Etwas schöneres Wetter hätte ich mir freilich gewünscht, um mit dem Fahrrad durch die Gegend zu pirschen oder im Park zu klönen. Nach überreichlich Aprilwetter hatte ich auf den Mai gehofft. Doch leider prognostiziert der Wetterfrosch eine längere Schlechtwetterperiode. Was bleibt mir da zu sagen? Es ist, wie`s ist. Ich ergebe mich dem Schlechtwetter-Blues… und sende Petrus einen Gruß: „Bitte kumm ma mit kane Ausreden mehr. Ausreden wüll i nimmer hern“ – aus einem Song von Ambros & Heller (– kam mir intuitiv in den Sinn). Den Song werde ich mir nachher auf YouTube aufrufen. Schon lange nicht mehr gehört.
Außerdem rufe ich meinen Papa im Himmel an: Kannst du mal nachgucken, was da bei euch los ist?! Pennt Petrus etwa?! … Mein Papa – Pragmatiker in Person. Auf ihn war 100% Verlass. Wenn er etwas anpackte, machte er es richtig. Bei Widerspruch konnte es gewaltig knallen… Petrus sollte sich also schon mal warm anziehen. Erst im Alter wurde mein Papa weicher, beinahe zärtlich. Die Demenz holte ihn sich – grausam und konsequent… Ich blickte nie hinter seine Stirn. Er war verschlossen und wortkarg. Oft hatte ich Angst vor ihm – vor seinen jähzornigen Ausbrüchen. Er arbeitete hart für die Familie. Die Familie war sein Heiligtum, und er herrschte über sie.
Ach Papa, ich fand nie zu dir… Aber eines rechne ich dir hoch an: Wenn ich in der Scheiße steckte, halfst du mir ohne Wenn und Aber heraus. Vielleicht wirkst du immer noch im Verborgenen als mein Schutzengel… Es ist einfach deine Art, dich nicht offen zu zeigen.
…
Okay, genug jetzt mit dem sentimentalen Gequatsche – ich weiß, das macht dich nur verlegen.