Falls Bruce Willis nicht die Welt rettet

Einen Asteroideneinschlag halte ich neben dem Ausbruch eines Supervulkans für das wahrscheinlichste Szenario einer Apokalypse. Auch Epidemien mit tödlicheren Viren als Covid-19 stellen eine große Gefahr dar. Alles sehr gruselig. Vielleicht trifft auch etwas ein, was wir gar nicht auf dem Schirm haben: z.B. die Zerstörung der menschlichen Zivilisation durch eine feindliche Alien-Rasse.
Gestern jedenfalls zog ich mir alle 8 Folgen der Sky-Serie „8 Tage“ rein. Die liegt seit Kurzem in der ZDFmediathek bereit. Ich mag Science-Fiction, die tatsächlich so oder ähnlich eintreffen könnte. Die Kurz-Serie wartet mit einer hochkarätigen deutschen Schauspielerbesetzung auf. Der Hintergrund: Riesenasteroid Horus rast auf die Erde zu. Der Versuch, ihn durch ins All geschossene Atomsprengsätze vom Kurs abzubringen, missglückt. Inhaltlich geht es nun in den Folgen um die Mitglieder einer Familie, die krampfhaft versuchen, der nahenden Katastrophe zu entkommen. Zwar ist der Impact nicht für Deutschland vorhergesagt, jedoch nahe genug, dass die Überlebenschance gleich Null wäre. Viel Zeit zur Flucht hat man nicht – 8 Tage. Dummerweise gehen die Fluchtversuche in die Hose, so dass sich alle am Ausgangsort Berlin wiedertreffen. Aber das ist nicht weiter schlimm, denn Horus wurde wohl doch ein klein wenig abgelenkt und soll in einer entfernteren Region einschlagen. Man muss nicht mehr unbedingt fliehen. Eine Unterbringung in einem Bunker würde auch das Überleben sichern. Der Run auf einen Bunkerplatz beginnt…
Die Story hat `ne Menge Logikfehler. Das Drehbuch ist reichlich verworren. Die Charaktere teils dünn gezeichnet. Die wirklich guten Schauspieler bleiben unter ihren Möglichkeiten. Szenisch gibt es einige Highlights, vor allem wenn es gar nicht um die drohende Katastrophe geht, sondern um die privaten Belange der Hauptfiguren (Beziehungsscheiß und sowas).
Kurz vor Mitternacht war ich mit allen 8 Folgen durch. Ich schlief, glaube ich, sofort ein.

Irgend so ein Monsterasteroid wird die Erde sicher mal wieder treffen. Arme Dinos damals. Vielleicht sind wir demnächst an der Reihe. Würde ich versuchen zu fliehen? Womöglich auf meinem Fahrrad… meine letzte Fahrradreise. Was geht in einer Bevölkerung ab, die weiß, dass sie in wenigen Tagen komplett ausgelöscht wird? Wie bereiten sich die Menschen darauf vor? Bestimmt werden viele im engen Familienkreis das Ende erwarten… Und ich werde alleine auf meinem Drahtesel hinaus in die ewige Nacht reiten. So ein Weltuntergang hat schon was – also im Vergleich mit den vielen eher banalen Todesarten.