32 Gedanken zu “

  1. Ich kannte mal jemanden, der ein Spenderherz hatte. Er lebte außergewöhnlich lange damit. Über 20 Jahre. Ich kann nicht sagen was ich tun würde, wenn ich wüßte, dass mein Herz nicht mehr lange schlagen würde. ich weiss mittlerweile nicht mehr, ob ich eine Organspende haben wollte.
    Mein Herz ist mein Gehirn. Mein Bauch ist mein Gehirn. so hoffe ich, doch kann ich das so sagen? vielleicht täusche ich mich. Nur mein Körper und somit auch mein Herz kann sterben. Nicht ich.

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    • die vorstellung, mit einem fremden herz zu leben, finde ich gruselig. vielleicht kann man auch bald das gehirn transplantieren… mir geht das alles zu weit. wenn man am ende alles austauschen kann, bin ich dann am ende noch ich? (siehe auch das philosophische problem des theseus schiff.)

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      • das ist die Frage aller Fragen. bin ich dann noch ich? und wer bin ich überhaupt? bin ich nicht nur eine Wiedergabe aller meiner Erfahrungen und Eindrücke, meiner Erziehung und der Erwartungen anderer?
        Wer wäre ich, wenn ich an einem anderen Ort, mit anderen Eltern, mit anderen Erfahrungen etc… aufgewachsen wäre. Wie würde ich dann denken?
        Ich glaube, dass Gehirne schon lange transplantiert werden. Wir bekommen doch nur das gesagt, was wir wissen dürfen.

        Würdest du dich deinem Schicksal ergeben, wenn du erfahren würdest, dass du nicht mehr lange lebst und dein weiteres Leben nur noch von krank sein und Siechtum erfüllt ist?
        Was würdest du tun? Dich an die Strohhalme klammern, die dir präsentiert werden?

        ich weiss nicht, was ich tun würde.

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      • das kann man, glaube ich, erst sagen, wenn man mit der situation konfrontiert ist. aber natürlich habe ich eine voreinstellung… ein langes siechtum will sich wohl jeder ersparen. es kommt aufs krankheitsbild an. seit ich als tumordokumentar arbeite, stelle ich mir oft die frage, wie ich mich zu gewissen behandlungen stellen würde, bekäme ich krebs. ich weiß es nicht. schwieriges thema.

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  2. Was bedeutet es, dass man Blut austauschen kann? „Blut ist ein ganz besondrer Saft“. Ich bin ganz gegen die Tranplantationschirurgie, sofern der Spender nicht ein naher Verwandter oder Freund ist, der freiwillig einem bestimmten Menschen eine Niere, Rückenmark, ein Auge oder Blut spendet – also Spenden, die ihn nicht töten und die er aus Liebe gibt. Gegen anonyme und auf dem Markt gehandelte Spenden bin ich ganz und gar, der Gedanke allein macht mich krank, dass Kinder „ausgeschlachtet“ werden. Und das werden sie. Auch der Gedanke, dass wehrlosen Menschen, die noch gar nicht richtig tot sind – und sie dürfen ja noch nicht tot sein, da sonst ihre Organe wertlos wären – , Organe entnommen werden, ist unerträglich („und war noch gar nicht fertig mit dem Sterben“: B.Brecht, Ein Pferd klagt an).
    Manche leben nun schon mit dem Herzen von Schweinen. Nein, niemals würde ich einer Organspende zustimmen. Sterben ist nicht schlimm. Es gehört zum Leben.

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    • ich habe als junger mann jahrelang thrombozyten und plasma gespendet. dafür kriegte ich etwas geld, das ich gut gebrauchen konnte.
      blutspenden finde ich okay. aber ich habe etwas gegen den organhandel und gegen den druck, der auf menschen aufgebaut wird, sich zu organspenden bereitzuerklären. ist es schon so weit, dass man automatisch als organspender gilt, wenn man nicht ausdrücklich widersprach?
      das ausschlachten eines künstlich am leben erhaltenen körpers finde ich auch schlimm bzw. gruselig. ganz zu schweigen von den vielen armen menschen, die für den organhandel ermordet werden. eine ganze verbrecherische industrie steckt da inzwischen dahinter. mit geld kannst du dir alles kaufen… scheußlich, wenn man sich das vor augen führt.

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      • Ich habe auch schon Blut gespendet, in Griechenland ist es verboten, dafür Geld zu bezahlen, es gibt nur die freiwillige unbezahlte Spende, entweder im Zusammenhang mit dem Unfall eines Freundes/Verwandten oder mit einer größeren Katastrophe wie jetzt nach einem schrecklichen Zusammenstoß von Zügen (da haben die jungen Leute Schlange gestanden, um zu spenden) oder an extra angesetzten nationalen Spendentagen. Ich finde es sehr gut, dass es dafür kein Geld gibt. Genauso ist es bei den anderen genannten Spendenarten. So ist Missbrauch ausgeschlossen. Alles andere lehne ich als unethisch ab.

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      • um blutplättchen und plasma zu spenden, wird man an eine maschine angeschlossen. das ist eine prozedur von ungefähr 90 minuten… wie ich es sagte, freute ich mich über das geld. alles 8 wochen durfte ich spenden. ich glaube nicht, dass ich etwas schlechtes machte. 1x war ich sogar in der zeitung – lach! wenn ich das gewusst hätte, wäre ich an dem tag nicht spenden gekommen. für studenten, die nur wenig bafög kriegen, war das eine gute sache. natürlich wurde man regelmäßig untersucht, ob man überhaupt für spenden in frage kommt.
        so weit ich weiß, steckte dahinter kein privates unternehmen sondern die uni-klinik. also ich habe deswegen kein schlechtes gewissen…
        den missbrauch gibt es sicher auch, vor allem in ländern, wo viele arme menschen leben. den missbrauch gibt es auf allen gebieten. der fängt schon bei der bezahlung der arbeit an. es gibt sie noch die sklavenarbeit. wir unterstützen sie, wenn wir einkaufen gehen…
        für die normale vollblutspende kriegst du in deutschland auch kein geld, sondern eine warme suppe.

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