Ich kann warten

Normalerweise will das Lebendige nicht sterben. Das Lebendige ist auf Leben programmiert. Doof, wenn man diese Programmierung hinterfragt. Ich will auch nicht sterben. Aber oft hatte ich Selbstmordgedanken. Einen Selbstmordversuch unternahm ich, als ich eine große Liebe verlor. Inzwischen hatte ich noch ein paar Lieben und bin froh, dass es schief ging. Es ist gar nicht so einfach, sich nach einer Flasche Rum die Pulsadern richtig aufzuschneiden. Ich war Anfang 30. Ich war ziemlich unten. Jeder wird es auf den Alkohol schieben. Ich trank und trank, bis ich fast ertrank. Aber schon bevor ich den Alkohol für mich entdeckte, fühlte ich mich einsam. Mein ganzes Leben lang fühlte ich mich einsam. Ich stellte sehr früh unmögliche Fragen nach dem Dasein.
Mit 15 fing ich an, Gedichte zu schreiben.

23 Gedanken zu “Ich kann warten

      • puuuh – zum persönlichen glück gehört für mich schon das geliebt werden. einigermaßen zufrieden kann ich auch ohne die liebe leben.
        das dauerhafte fehlen von liebe wurmt mich aber schon, mal mehr und mal weniger. die liebe zu sich selbst ist eine gute grundlage, um nicht bei jeder niedergeschlagenheit aus dem fenster zu springen, aber sie reicht nur bedingt.
        sperre einen menschen in eine einzelzelle – du kannst ihm kaum etwas schlimmeres antun.

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  1. Ob noch was schönes kommt weiss ich nicht, was soll noch kommen ? Dazu ist es zu spät, ich bin 73 und bin krank, ich hoffe auf einen schönen Tod, dann ist Ruhe, hoffe ich jeden falls. Ich möchte nicht wie der Engel Aloysius auf einem wolkerl sitzen und hallejula singen muessen
    Vielleicht brate ich auch in der Hölle, wer weiss das schon. 😆😁

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    • es ist halt nicht ganz so leicht mit dem leben, dem sterben und dem tod, wie es manche meinen. viele schieben das thema auch von sich… nach dem motto: bringt doch nichts, darüber nachzudenken und in schwermut zu verfallen.
      ich dagegen will mich als bewusster mensch diesen schweren themen stellen, es nicht irgendwelchen religionen und gurus überlassen. darum sind tod, sterben, unglück, leid immer wieder thema meiner gedichte und texte, mal gedanklich allgemein gehalten, mal persönlicher.

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      • Ich schiebe es nicht von mir, denke aber auch nicht darüber nach, mir wäre lieber ich hätte keine schmerzen mehr, heute morgen ist es wieder schlimm. Ich hab das Gefühl mein Bein bricht mir ab. Gehe nächste Woche endgültig ins Krankenhaus. Das geht so nicht mehr, dann hab ich unterbauchschmerzen, wenn da nicht noch was ist, Krebs oder so. Ander habens ja auch. Und wenn, mein Leben ist gelebt

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      • anastina, wenn man starke schmerzen hat oder in anderen aktuellen notlagen steckt, sind die natürlich vordergründig. nur wem es relativ gut geht, kann ausgiebig über leben und tod philosophieren…
        ich wünsche dir, dass es irgendwas gibt, das deine schmerzen erträglicher macht.
        ich habe auch angst vor krebs. immerhin bist du so mutig und lässt dich untersuchen.

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      • Ich muss mich untersuchen lassen denn so geht es nicht weiter. Ich hab schon Überweisung. Außerdem, falls ich da nochmal rauskomme werde ich das Haus verkaufen
        Was soll ich mit dieser riiesenkiste. Anschließend geh ich in ein Pflegeheim, hab ich schon Verbindung hin, ich hab nur meinem Sohn gesagt, sonst ist das Dorf wieder voll getratsche, wie immer hier. Es ist laut Beschreibung ein gutes Haus http://www.haus-am-zoo.de. ich muss hier raus, ich kann nicht mehr hier leben. Verstehst du das ,?

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      • allein ein haus unterhalten, dazu in deinem angeschlagenen gesundheitlichen zustand…
        es ist gut, dass du so vernünftig bist. meine eltern warteten zu lange, bis es nicht mehr anders ging.

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  2. Ob danach noch etwas kommt oder nicht, das weiß keiner wirklich. Wenn nicht, dann werden wir auch nichts davon spüren, wenn doch, dann kann es nicht schlecht sein … Man verliert so oder so nichts. Ein gemütliches WE wünsche ich dir, Boma

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  3. Ich glaube nach dem Tod ist es besser. Um nochmal das Haus zu erwaehnen, viel zu gross, außerdem kann ich mich nicht mehr so bewegen allein die Wäsche ist ein Kraftakt, ich schaffs nicht mehr

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    • natürlich, ich habe vollstes verständnis für deine entscheidung. es ist halt auch die frage, wie sehr man mit dem haus verwachsen ist… meine eltern wollten nicht so einfach loslassen – was ich auch verstehe. als „außenstehender“ ist vieles leicht gesagt.

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      • Ich bin froh wenn ich raus bin, alles viel zu gross. Ich denke ich hab schon einen Käufer gefunden. Brauch nicht lang zu suchen, es ist mein Neffe, kürzlich geheiratet, Yasmin seine Frau erwartet ein Kind, da ist deren Wohnung zu klein, und wir wohnen nebeneinander, mein Bruder mit Familie und sein Sohn mein Neffe mit ehefrau

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