Brasko und das Lächeln der Freiheit (3)

„Bitte Wodka pur“, rief mir Freedom hinterher.
Wow! dachte ich, taffe Lady!
„Der ist gut“, sagte sie, nachdem ich wieder Platz genommen hatte.
„Ja, ein Geschenk einer guten Bekannten… Ich möchte Ihnen nicht zu nahetreten, Freedom“, setzte ich an, „aber wurde die Freiheit nicht schon immer mit Füßen getreten? Ist die Freiheit nicht die erste, die stirbt, wenn der Mensch auf dem selbstsüchtigen… oder ideologischen Trip ist?
Die Freiheit erlebte in der Menschheitsgeschichte nur kurze Momente, in denen sie wirklich geachtet wurde. Meist trug der Mensch sie nur plakativ vor sich her, ohne ihrem wahren Geist gerecht zu werden.“ – Ich nahm einen großen Schluck Wodka + Cola Zero koffeinfrei – „Nun frage ich Sie, wie kann ich Ihnen helfen??“
„Mr. Brasko, Sie haben recht, ich starb schon viele Tode. Sie übrigens auch“, Freedom lächelte mich voller Güte und Liebe an. Am liebsten hätte ich sie umarmt. Es gab Menschen, die Bäume umarmten oder ihr Auto streichelten… Warum sollte ich die Freiheit nicht herzen, wenn sie schon leibhaftig neben mir saß.
„Später“, sagte Freedom, die offenbar meine Gedanken lesen konnte oder sie zumindest erriet, „ich sollte endlich auf den Punkt kommen… Wie ich bereits erläuterte, wollen gewisse Mächte mir gerade gehörig ans Leder. Auch wenn ich ein Wesen aus einer feinstofflicheren Dimension als der Ihren bin, fürchte ich doch um mein Leben. Es ist nicht besonders angenehm, wie Sisyphos immer wieder von vorne zu beginnen – you understand?“ Freedom trank ihr Glas in einem Zuge leer und lachte lauthals, „Mr. Brasko, wissen Sie, dass Sie ein ganz außerordentlicher Mann sind?! Sie können sich geehrt fühlen, dass ich Sie auswählte… Gucken Sie nicht so verdattert! – bringen Sie mir lieber noch ein Glas dieses Spitzen-Wodkas!“

8 Gedanken zu “Brasko und das Lächeln der Freiheit (3)

Hinterlasse einen Kommentar

Diese Seite verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden..