Die Frau, die es voraussah

Alle diese Untersuchungen, die gründliche Erforschung der Stasi-Strukturen, der Methoden, mit denen sie gearbeitet haben und immer noch arbeiten, all das wird in die falschen Hände geraten. Man wird diese Strukturen genauestens untersuchen – um sie dann zu übernehmen… Man wird sie ein wenig adaptieren, damit sie zu einer freien westlichen Gesellschaft passen. Man wird die Störer auch nicht unbedingt verhaften. Es gibt feinere Möglichkeiten, jemanden unschädlich zu machen. Aber die geheimen Verbote, das Beobachten, der Argwohn, die Angst, das Isolieren und Ausgrenzen, das Brandmarken und Mundtotmachen derer, die sich nicht anpassen – das wird wiederkommen, glaubt mir. Man wird Einrichtungen schaffen, die viel effektiver arbeiten, viel feiner als die Stasi. Auch das ständige Lügen wird wiederkommen, die Desinformation, der Nebel, in dem alles seine Kontur verliert.

Bärbel Bohley, Bürgerrechtlerin, 1991, Quelle: https://www.achgut.com/artikel/baerbel_bohley_die_frau_die_es_voraussah

14 Gedanken zu “Die Frau, die es voraussah

  1. weise Worte. und genau so haben wir jetzt den Salat. Schade nur, dass es kaum jemand mitbekommt.
    ich schaue gerade die Serie Deutschland 1986. Spielt in Berlin Ost+West. ..und wenn es hart auf hart kommt, würde auch ich mich in einem umgebauten VW-Bus verstecken um aus Stasi-Deutschland herauszukommen. huch! liest jemand mit?

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      • ich will damit sagen, dass es kaum noch kriege um territorien geben wird. der krieg, in dem wir heute bereits stecken, geht um unsere köpfe, unsere ideen und weltanschauungen. die macht, die uns behersscht, wird immer diffuser… die manipulation immer subtiler. wir fallen unserer eigenen gehirnwäsche zum opfer – tagtäglich.

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      • ja, es ist sehr anstrengend dagegen zu leben, mit offenem Herzen bei der Sache zu sein und sich nicht einlullen zu lassen, weil es bequemer ist. Mental kann das stressig sein.
        jedoch kann es auch sein, dass wir irgendwann einmal von hier weg müssen, um leben zu können wie wir es wollen. das meinte ich damit, ich würde mich in einem VW-Bus verstecken.

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      • ein vw-bus ist mir sympathisch. gegen den habe ich nichts. ob man sich aber noch verstecken kann…, da habe ich meine zweifel. also ein verstecken ohne maske erscheint mir unmöglich – und ich meine nicht die doofen stoffmasken, sondern die geistigen masken.
        und alleine will ich mich sowieso nicht verstecken….

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