Die Rattenfänger hatten ihm nach und nach all seine Träume ausgetrieben. Erwachsensein heißt nichts anderes, als seine Träume an der Garderobe abzugeben und brav in der Vorführung zu sitzen – zu lachen, wenn man lachen soll, und zu klatschen, wenn man klatschen soll. Wer nicht mitmacht, riskiert ärgerliche Blicke. Und wer gar an der unrechten Stelle lacht oder klatscht, wird nicht selten des Platzes verwiesen. Er verstand schnell, dass Erwachsensein nicht mehr viel mit Spaß zu tun hatte. Es ging fortan um hehre Begriffe wie Pflichtbewusstsein und Verantwortung. Die Rattenfänger hatten ganze Arbeit geleistet. Generation für Generation wurden nach dem gleichen Muster erzogen. Der Vater sagte: „Solange du deine Füße unter meinem Tisch stellst, hast du gefälligst zu gehorchen!“. Ein paar Jahre später setzte Vater Staat die Erziehung nach ähnlichem Duktus fort. Es hieß dann: „Nur wer etwas leistet, kann sich etwas leisten.“ Und: „Wer Rechte hat, hat auch Pflichten!“ Er war angekommen, wo er nie hinwollte. Gegen die Rattenfänger hatte er keine Chance. Niemand hatte eine Chance – nicht einmal die Rattenfänger selbst. Sie glaubten an das, was sie predigten. Oder sie mussten es sich wenigstens vormachen. Sie hatten nur diese eine Melodie gelernt. Sie konnten nicht anders.
schön! geh einfach raus aus der Vorführung und lauf denen davon. du bist schneller!
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Wenn es so einfach wäre. Man kann sich nur geistig entziehen…, was auch nicht einfach ist durchzuhalten. Man lebt dann dauerhaft in einer schizophrenen Situation.
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ja klaro. wir leben in verschiedenen Welten. Matrix. sonst wäre es zu einfach.
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Ich würde es so sagen: Wir leben alle in ein und derselben Welt aber in unterschiedlichen geistigen Dimensionen.
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zu viele menschen präferieren für sich ein zombie-/sklaven-dasein bzw. geistig relativ niedere dimensionen.
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aber das interessante ist, dass sie es nicht wissen.
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genau – dann wären sie ja quasi schon auf dem sprung… in ein erweitertes bewusstsein. wer das für sich zulässt, kommt nicht einfach zurück in seine bequeme schwarzweiß-dämliche welt.
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gehen wir raus und erweitern unser Bewußtsein. bis bald… in diesem Universum.
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rausgehen ist immer gut…
ob man dabei sein bewusstsein erweitert – ich weiß nicht.
es ist das in sich gehen, was vielen menschen fehlt. ich meine damit nicht nur das kratzen an der oberfläche, was für manche bereits ein „in sich gehen“ bedeutet.
ich fragte mich mindestens tausendmal in meinem leben, warum die menschen um mich herum sich mit den oberflächlichkeiten begnügen – diese oberflächlichkeiten wie konsum und geld regelrecht anbeten.
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