Weihnachten 1994
Die Eltern bringen mir eine Kiste Fressalien und einen Fuffi in einem Briefumschlag. Ich lege die sentimentalste Alkoholbeichte meines Lebens ab, und was alles dran hängt.
Wir lassen dich nicht hängen, sagen die Eltern, und schauen betreten. Ich will sie wieder aufheitern mit meiner alkoholverschleierten Durchsicht.
Wie wirklich ist die Sentimentalität? Warum gibt es Plastikweihnachtsbäume?
Ich langweile mich mit mir selbst. Die Klamotten stinken nach Kneipe, Schweiß und Urin – es fühlt sich nach Verwesung an. Der nahe Tod ist wie ein leer stehendes Haus mit wild wucherndem Vorgarten.
Meine Nachbarin ist nicht da. Es herrscht Mucksmäuschenstille. Feiertagsgediegenheit.
Seit Stunden höre ich Rockmusik. So lässt sich der erste Weihnachtsfeiertag an, mit einem Fuffi im Briefumschlag und dem Rest von 10 Dosen Bier.
Armin speist mit Eltern und Großeltern. Unerreichbar. Alles Gute, alter Freund!
Ich muss mich irgendwie loseisen. Ich bin wie festgefroren.
Du hast 94 schon an den Tod gedacht? Da warst du knapp über 40.
LikeGefällt 1 Person
1994 war ich 32, wenn ich richtig rechne.
an den tod dachte ich bereits als teenager…
LikeLike
Stimmt, habe mich verrechnet, hab nur 16 Jahre abgezogen. Echt? Schon als Teenager? Schade! Dann hast du das Leben nie geliebt?
LikeLike
falsche schlussfolgerung… ich war nie ein zombie.
LikeGefällt 1 Person
Zombie sicher nicht
LikeLike
ich halte viele menschen, die mehr oder weniger gedankenlos (von weihnachten zu weihnachten) vor sich hin leben, für zombies.
LikeLike
So kann man es auch sehen. Dann bist du definitiv keiner.
LikeLike
danke… und du nur ein halber.
LikeLike
Lächel – manchmal denke ich und manchmal nicht. Alles hat seine Zeit.
LikeLike
Ich denke auch nicht immer – z.B. bei gutem Sex.
Aber wenn ich zufällig denke, dann richtig, und nicht pseudo. Also tabuloses Hinterfragen…
LikeGefällt 1 Person
interessant mit den Zombies. das sind meine Gedanken wenn ich aus dem Haus gehe. wusste gar nicht, dass meine Schwingungen bis nach Berlin reichen. haha.
LikeGefällt 1 Person
den zombie-gedanken greife ich immer mal wieder auf im zusammenhang mit meinen mitmenschen, an tagen wie weihnachten besonders.
LikeGefällt 1 Person
wobei man sich darüber streiten kann, ob diese Gedanken nicht völlig fehl am Platz und verachtend sind.. viele Menschen benötigen Regeln und möchten geführt werden. Sie sind sonst orientierungslos und besonders an Weihnachten steht daher die „Tradition“ oder das was viele dafür halten im Vordergrund. Freigeister tun sich da schwer. Nicht nur an Weihnachten.
LikeGefällt 1 Person
Meine Beziehung zu den Menschen ist ambivalent. Ich fühle mich von Natur aus zu ihnen hingezogen – ich nenne es Liebe und Wohlwollen. Andererseits fühle ich mich von vielen Erscheinungen des menschlichen Lebens abgestoßen. Der Mangel an Freigeist unter den Menschen ist erschreckend. Wie leicht sind die meisten manipulierbar… durch politische Propaganda und Werbung… Auch das religiöse Zombietum zähle ich dazu.
Es ist wahr: Ich verachte dieses Marionetten-Dasein. Und ich verachte die Rattenfänger, egal wo sie herkommen.
LikeGefällt 1 Person
kann ich dir nur recht geben! Gerade dieses Jahr hat mir gezeigt, wie gut die Manipulation und Propaganda organisiert ist und wie viele Menschen und Freunde darauf abfahren. Halleluja Schweinebacke fällt mir da nur ein (habe gestern Die Hard mit Bruce Willis gesehen).
LikeGefällt 1 Person
bruce willis in „die hard“ kann ich mir durchaus auch mal reinziehen…. mir liegen außenseiter/verlierer/geächtete, die quasi gegen die ganze welt kämpfen… und wenigstens zwischensiege erringen.
LikeGefällt 1 Person
Genau! am liebsten Frauen in diesen Rollen. Atomic Blonde mag ich auch sehr.
LikeLike
von mir aus auch frauen, die die welt retten, solange sie nicht zu zickig sind. „atomic blonde“ kenne ich nicht.
LikeGefällt 1 Person
ein klasse Film. Berlin während des kalten Krieges. Okay abgeluschtes Thema, aber Charlize Theron reißt es raus. Tolle Figur, Wodka auf Eis und coole Musik. Keine Ja-Sagerin!
LikeLike
Hm. Können wir uns ja zusammen angucken, falls du irgendwann nach Berlin kommst. Wodka sollte kein Problem sein…
LikeGefällt 1 Person
stilecht muss das dann aber Stalinskaya sein. dann sehr gerne. Aber ganz ehrlich…Berlin rückt in weite Ferne. Aber ganz ehrlich…. manchmal ändern sich die Dinge schnell. Neues Jahr, neues Glück!
LikeLike
ja. heute noch corona, morgen asteroid oder atomkatastrophe.
am besten bleibt ein jeder, wo er ist…
prost!
LikeGefällt 1 Person
Ja Prost. alles doof. ich suche jetzt das Quantenfeld. machs gut. bis demnächst.
LikeGefällt 1 Person
Sag Bescheid, wenn du’s gefunden hast.
LikeGefällt 1 Person
jaaaa.
LikeGefällt 1 Person