Stippvisite

Die Hühner staunten nicht schlecht, als ich vor der Tür stand…
Ich hatte vorher einen Termin beim Frisör wahrgenommen, war kurz nach Hause gefahren, um die losen Härchen von der Rübe zu spülen. Fühle mich dann einfach wohler. Bei der Gelegenheit gleich noch ein oder zwei Gläser hinter die Binde geschüttet und dabei gebloggt. Nun aber auf, dachte ich beim Blick auf die Uhr. Ich wollte noch einkaufen und irgendwo ein Tagesabschluss-Bierchen trinken.
Ich saß bereits auf meinem Fahrrad, als ich merkte, dass etwas Entscheidendes fehlte: der Rucksack, den ich sonst am Rücken fühlte! Und im Rucksack waren Hausschlüssel, Geldbeutel und Smartphone… Seit ich solo bin, also seit gut zweieinhalb Jahren, warte ich darauf, dass ich mich aussperre. Jetzt war es passiert! Nur gut, dass ich vorgesorgt hatte…, und so stand ich plötzlich vor der Türe meiner Arbeitsstelle. Die Hühner machten große Augen ob meines unerwarteten Besuches (noch habe ich etwas Urlaub). Nach einer kurzen Erläuterung der Sachlage und ein paar netten Worten schnappte ich mir die im Büro deponierten Zweitschlüssel und entschwand so schnell, wie ich gekommen war. Uff!
Also zurück nach Hause, Rucksack aufgesetzt und weiter im Text.

 

 

24 Gedanken zu “Stippvisite

  1. Dass ich mich ausgesperrt habe, ist mir zum Glück noch nie passiert. Und ich habe auch noch nie einen Schlüssel – egal für was – verloren. Dafür habe ich schon unzählige Schirme in Restaurants liegengelassen. Auf meinem Grabstein wird später mal stehen: Liegengelassene Schirme pflastern ihren Weg …

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    • man kennt sich ja. seit ich solo bin, bin ich zwar diesbezüglich besonders aufmerksam, aber mir war klar, dass es irgendwann passieren musste!
      insofern war die idee mit dem zweitschlüssel im büro gestern ein „gott sei dank“! trotzdem ärgerte ich mich.

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      • Kann ich nachvollziehen. Ist eh alles nur Kommerz. Zwischen W. und S. haben bei uns auch viele Kollegen frei, da arbeitet es sich viel entspannter und das Telefon bimmelt nicht so oft. Ich muss allerdings noch 21 Tage unterbringen, da ich durch längere Krankheit so viel Resturlaub vom letzten Jahr mit herübernehmen musste.

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      • mit so einem polster würde ich auch gern leben…
        auf der anderen seite bin ich freilich froh, dass ich nicht krank war. ein sensibles thema: krankheit. wir haben einige dauerkranke…
        bestimmt erwischt mich irgendwann im herbst die grippe oder corona oder ich sterbe…. ich warte drauf.

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      • Hattest Du nicht gerade einen tollen Urlaub? Du grübelst zu viel, aber das schrieb ich ja bereits. Das Wetter wird am WE schön bzw. ist es ja heute bereits. Ich weiß, Du magst keine Ratschläge, aber tanke die Sonne, das ist gut für die Seele. Ich werde auch am ganzen WE draußen sein und so richtig relaxen.
        Trotz meines Vorhabens, die zweite Urlaubshälfte nur noch zu entspannen, habe ich heute 6 Rouladen zubereitet, das Grillfleisch für morgen, Kräuterbutter und Salate vorbereitet. Ich kann es einfach nicht lassen.

        Isst Du gern Käse?

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      • käse esse ich gern. das verbindet mich mit meiner toten mutter. sie war auch ein fan von käse. wobei ich das wort fan nicht gern in den mund nehme.
        übrigens gehört diese art schwermütigkeit in mein leben wie der käse zum verschließen des magens (oder so ähnlich).
        es ist ja nicht so, dass ich dem leben gar nichts mehr abringen kann….

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  2. Schwermut ist ja keine Krankheit, sie zeugt eher von hoher Sensibilität.

    Ein wenig gleichen wir uns. Ich habe ein sogenanntes Elefantengedächtnis, vergesse NICHTS, ob es gut oder schlecht war. Mein Vater hat mir mal geraten, nicht in der Vergangenheit zu leben, sondern immer in die Zukunft zu schauen und jedem Tag das Bestmögliche abzugewinnen. Weiß auch nicht, wie er zu diesem Rat kam, denn eigentlich hat er mir das Gegenteil vorgelebt.

    Deine Eltern sind beide 2013 verstorben?

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      • Nee, weil ich Binsenweisheiten von mir gab.

        Du warst ja am Grab Deiner Eltern. Wie ist es Dir damit ergangen?

        Ich kann keinen Friedhof mehr betreten – zu sehr zerreißt es mich. Ich selber werde irgendwann im Wasser liegen (also meine Reste); dafür habe ich schon angespart, und meine Familie hat versprochen, mir diesen Wunsch zu erfüllen.

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      • ich dachte, ich sollte mal an ihrem grab vorbeikommen. seit der beerdigung zweimal. wie es mir damit geht?
        im großen und ganzen habe ich frieden mit meinen eltern. manches tut mir leid.
        es ist ein großes gemisch an gefühlen. gute und schlechte.
        das schlechte vergab ich ihnen berreits zu lebzeiten. und für das gute bin ich ihnen dankbar.

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