I remember Nine Eleven

Ich machte Urlaub in dem Küstenörtchen Cassis nahe Marseille. Mit Zelt und Fahrrad. Es gab keine deutschen Zeitungen. Aber in jedem Café liefen die Fernseher, und die Menschen starrten auf den Horror… wie gebannt.
Es dauerte ein Weilchen, bis ich begriffen hatte, was passiert war. Die Bilder werde ich nie vergessen. Und dazu diese Mischung aus Ungläubigkeit und Schrecken. Ich konnte dort mit niemandem darüber reden, bis ich zurückreiste…

So lange liegt das nun schon wieder zurück, dass mir erst der zufällige Blick aufs Datum sagte: Da war doch was! Kannst du dich erinnern? Wie war das denn am 11.09.2001? Was passierte mit der Welt? … Und heute: Corona. Mein Geist ist zu schwach, um einen Bogen zu spannen von damals zu heute. Die Zeit ist zu schnelllebig. Zu viele Opfer, um sie noch zu hören. Zu viel Leid, um es noch zu fühlen. Zu viel Gerede, um es noch zu verstehen.

5 Gedanken zu “I remember Nine Eleven

  1. Ich kann mich sogar ganz genau erinnern. Wir hatten Urlaub auf Bornholm, es war der erste ohne Sohnemann. Haben eine Quiz-Sendung mit S. Zietlow gesehen, die plötzlich unterbrochen wurde wegen der Ereignisse an den Twin-Towers. Ich glaube, es war P. Klöppel in den Nachrichten, der die schrecklichen Bilder kommentierte und selbst seinen Augen nicht trauen konnte. Unmittelbar danach rief mein Sohn an und sagte: Mama, jetzt kommt der 3. Weltkrieg.

    Wir hatten danach noch etliche Tage Urlaub, auf denen ein großer Schatten lag.

    Und wenn man danach die Verschwörungstheorien gelesen hat; ein absolutes Trauma. Ich hatte danach jegliches Material aus der Presse gesammelt und lange aufgehoben. In meinem Büro hängt ein Kalender aus dem Jahr 2012, der auf der März-Seite die beiden Türme in schwarz-weiß zeigt – noch heute!

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  2. der 3. weltkrieg wurde es damals gott sei dank nicht. aber das ereignis hatte eine langzeitwirkung… viele unschuldige menschen wurden in der folge im krieg der usa gegen afghanistan und den irak getötet. ebenso wurden lange zeit (bis heute) moslems unter generalverdacht genommen, terroristen zu sein, besonders wenn sie bartträger waren. es gab eine ähnliche paranoia wie heute bei corona… es wurde weit übers ziel hinausgeschossen. und wie immer traf es hauptsächlich die ärmsten/schwächsten.

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  3. Ich glaube, jeder kann sich noch ziemlich genau daran erinnern, was er gerade getan hat, als es passierte. Ich hatte einen freien Tag und war beim Fenster putzen. Nebenher hörte ich Radio und wurde aufmerksam, weil ich ungewöhnliche Wortfetzen des Moderators vernahm. Ich schaltete den Fernseher ein und klebte fassungslos bis in den späten Abend vor der Glotze. Man wird es nie vergessen.

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