Mein Dreißigjähriger Krieg
Fand an der Front des Altenheims
Statt
Tod, Sterben, Siechtum
Waren Alltag
Normal
Für mich
Meine Kollegen
Kolleginnen
…
Nicht alle konnten das
Schlachtfeld sehen
Inmitten der Gesellschaft
Oder wollten es nicht
Sehen
Bis heute
Nicht
Mit den vielen Toten
In unseren Betten
Oft nachts
Ihre Gesichter bleich
Der Mund im letzten Atemzug
Erstarrt
…
Ich will euch nicht vergessen
Meine Lieben
Und nun sollte eine
Lange Liste eurer Namen folgen
Aber ich erinnere
Nicht alle
Ein paar wenige
Die aber für Euch alle
Stehen
Frau H., der ich die letzte
Träne abwischte
Herr K, dessen Hand ich
Bis zuletzt hielt
Die vielen Toten, die ich fand
Andächtig an ihren
Betten stand
Ein letztes Mal
Umarmte
…
In diesem unsichtbaren
Krieg
Der kein Ende nimmt
Die Generäle
Und Politiker sich
Gewissenlos über die
Schlachtpläne beugen
…
Ich stelle mir das sehr schwer vor.
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hm.
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Ein heftiger Text … Ich spüre deine Ohnmacht, Traurigkeit und vor allem Wut beim Lesen. Die implizite Gesellschaftskritik hat mir gefallen. Die teilweise desolaten Zustände in der Pflege kann man gar nicht oft genug anprangern!
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Danke für deine Antwort.
Für mich ein emotionales Thema.
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