Freiheit ist kein Zustand, der an Bedingungen/Lebensumstände geknüpft ist, sondern ein Gefühl. Doof halt, dass gewisse repressive äußere Umstände sich in aller Regel negativ auf mein Freiheitsgefühl auswirken. Dem wirke ich dann mit ein paar Flaschen Bier entgegen. Bestimmt gibt es auch wirksamere Drogen, um in einem Gefühl der Freiheit zu schwelgen… Ich persönlich bleibe lieber bei meinem alten Kumpel Alkohol. Ich bin etwas altmodisch. Es soll auch Menschen geben, die dasselbe durch Meditation erreichen. Das ist dann auf alle Fälle gesünder.
Was ich mit meinem Eingangssatz sagen wollte: Die Welt mit ihren Einschränkungen, Doktrinen, Gesetzen, Geboten, Regeln und Grenzen können wir schwer ändern. Im besten Falle erreichen wir punktuell mehr Freiheit für Einzelne oder Gesellschaftsgruppen, indem wir für geistige Aufklärung, Emanzipation und Gerechtigkeit eintreten. Viele Kämpfe wurden im Laufe der Geschichte für mehr Freiheit geführt. Einige wurden sogar gewonnen. Darum lebe ich heute in einer freieren Gesellschaft als vor… 80 Jahren. Würde ich mal behaupten. Noch – denn gesellschaftliche Freiheiten können uns auch wieder verloren gehen, oder sie verändern sich im Zuge der technischen und kulturellen Entwicklung. Die nächsten Generationen entwickeln womöglich ganz andere Werte, als ich sie habe. Die Digitalisierung der Welt weist bereits in eine Richtung, die mir nicht besonders angenehm ist. Ebenso existieren gegenwärtig auf der Welt Kulturen mit zum Teil unterschiedlichen Freiheitsvorstellungen. Eine westliche Demokratie ist nicht mit einem islamischen Staat zu vergleichen. Freiheit in der menschlichen Gesellschaft/Wirklichkeit ist also sehr relativ… Wir werden immer im Zeitgeist einer Kultur gefangen sein.
Eigentlich ist es müßig, ständig von Generation zu Generation, von Zeitalter zu Zeitalter gegen Ungerechtigkeit und Unfreiheit in der Welt anzukämpfen. Das Leben selbst mit seiner täglichen Routine ist Sisyphos in Reinkultur. Darum befasse ich mich lieber mit der Tagträumerei und der Freiheit als Gefühl – mehr oder weniger unabhängig von der Welt da draußen.
Freilich, würde man mir mein Bier wegnehmen, wäre ich echt sauer! Denn dann bliebe nur noch Meditieren…
Die Kunst ist eine Tochter der Freiheit. Die Lebenskunst demzufolge auch. Freiheit ist sehr wichtig, mental oder auch real. und richtig, Freiheit beginnt im Kopf. Wie alles. Momentan fühle ich mich schon ein klitzekleines Bisschen eingeschränkt. Flüchten? Sicher, Alkohol kann eine Lösung sein, kurzfristig, Meditation auch. Egal was wir machen, wir müssen damit zuhause bleiben oder in der näheren Umgebung. und auf gar keinen Fall mit Schildern auf die Straße gehen, auf denen Freiheit oder Grundrechte steht. Dann gibt’s Strafe. Ich füttere meine geistige Freiheit mit Schreiben, lesen, essen und trinken.
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man muss nicht notwendigerweise auf die straße, um zu demonstrieren…
jeder blogbeitrag, jedes youtube-video kann eine demonstration sein – und erreicht evtl. mehr menschen als eine kundgebung auf der straße.
ich mag es nicht, wenn sich in dieser ausnahmesituation einige künstlich aufregen, wie sehr sie in ihren freiheitsrechten eingeschränkt seien…
was für laffen sind das, denen jede situation lieb ist, um sich wichtig zu machen?
ich finde es auch scheiße, dass ich nicht reisen kann… und hoffe, dass bis ende mai wenigstens innerhalb deutschlands wieder reisefreiheit herrscht und die campingplätze offen haben. ich muss nicht um den halben globus fliegen, um mich frei zu fühlen. aber könnte ich meine fahrradreise nach flensburg nicht unternehmen, würde mich das ziemlich wurmen, weil so eine fahrradreise neben dem bier trinken eine tolle sache ist, – freiheit auf der strecke (on the road) zu empfinden.
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ja. ich würde auch gerne meinen Urlaub im Allgäu antreten… aber Bayern ist nochmal ein anderer Schnack. EGAL. Die Sonne scheint, der Himmel ist blau.
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söderland halt (lach!).
etwas geduld müssen wir wohl noch aufbringen.
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ich würde sagen: freiheit und kunst sind sowas wie ein liebespaar.
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Liebespaare sind toll
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Meditation ist immerhin besser als rum zu sitzen und gar nichts zu tun 🙂
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ich dachte immer, meditation wäre sowas ähnliches wie garnix tun.
ich meditiere nachher mit einem bier auf der parkbank…
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Gute Idee
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ja, warum in die ferne schweifen, wenn das glück so nah?… geschätzte 50 meter luftlinie.
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🙂
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Also ausgehend von einem demokratischen Land, in dem ich leben darf, aber dass auch dieser Staat schlussendlich vom Kapital im Hintergrund gelenkt wird, beginnt die Freiheit in meinem Inneren. Mich frei von Angst zu fühlen und mich frei Illusionen zu machen. Keine Angst vor der Zukunft z.B. Oder ich befreite mich von der Illusion, dass die Menschen irgendwann immer gut sein werden, ohne Gutmenschen zu sein. Aber ist das jeweils nur ein Beispiel zu den Themen Angst und Illusion.
Wer weiß, was der Sommer 2020 noch bringen wird und ob Camping schon erlaubt wird. Man kann die Wirtschaft ja nicht auf ewig lahm leben.
Gewiss ist, dass der Virus sich ja unaufhaltsam weiter ausbreiten wird, doch alle hoffen, dass die Pandemie nun aber beherrschbar bleibt, d.h, dass man alle Infizierten in Zukunft auch versorgen kann und man nicht Oma vom Beatmungsgerät abnehmen muss, weil eine junge Mutter beatmet werden muss.
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so sieht`s aus, lawe. es geht um die strategie der beherrschbarkeit. zeitlich kann sich das noch ziehen…
wie ich es schrieb: freiheit ist relativ – kommt auf das staatssystem und die kultur an, und ob man sich damit halbwegs identifizieren kann. würde ich in einem wesentlich unfreieren gesellschaftssystem leben, hätte ich womöglich gar nicht die möglichkeit, mich hier frei zu artikulieren. gucken wir nur mal nach china…, wobei sich die meisten chinesen offenbar mit ihrer lebenssituation in einem diktatorischen überwachungsstaat arrangierten. freiheit bedeutet eben nicht immer und überall dasselbe.
sicher ist, dass jeder irgendwann stirbt. die freiheit auf eine unbegrenzte lebenszeit haben wir nicht… auch hatte ich bei meiner geburt nicht die wahl. aber gegen wen soll ich da nun demonstrieren? den lieben gott?
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Sie müssen sich Sysphos als glücklichen Menschen vorstellen! (Albert Camus)
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War das ein Mensch?
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Camus schon. Sysiphos eher ein Mythos.
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Das Leben hat schon was von Sisyphos, oder meinst du nicht?
Ja, Camus schrieb zum Mythos ein nettes Buch.
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Ja. Und wenn man versucht in allem auch das Positive zu erkennen, lässt sich das Leben besser ertragen.
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Umso geringer der Geist, desto mehr Wohlgefallen am Stumpfsinn.
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Wobei: Als Beilage sollte man stumpfsinnige Tätigkeiten im Alltag ertragen… Sie haben einen meditationshaften Sinn.
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