Ich trinke auf Euch

An Tagen wie heute fehlt mir `ne offene Kneipe. Ich sitze im Halbdunkel meiner Bude mit dem Waschmaschinen-Blues in den Ohren. Ostermontag – die freien Tage sind durch, eine Bürowoche wartet auf mich. „Bleiben Sie gesund“, sagte die Chefin, als ich vor Ostern in den Feierabend ging. Ja-Haha… Ich bin das blühende Leben – oder bestehen darüber Zweifel? Ich blühe nach innen.
Sei`s drum. Es geht immer weiter. Die Tretmühle des Lebens. Mit und ohne Corona.
Ich vermisse das Pub, den Wirt und all die anderen (mehr oder weniger) liebenswerten Suffköppe. Eine tragikomische Gemeinschaft, die sich gemeinsam-einsam durch den Tag soff. Ein letzter Ankerplatz der Versager und Vergessenen… Hier hatten sie noch Namen. Einige waren regelrechte Kneipen-Legenden.
Und nun seit Wochen alles dicht. Ich hoffe, der Wirt überlebt`s.

 

22 Gedanken zu “Ich trinke auf Euch

  1. Ist sicher auch irgendein knurriger Heinz-Otto dabei…aussehen tut der wie Helge Schneider, macht ähnliche Geräusche, hat aber `ne ganz andre Philosphie, wenn überhaupt.
    Gute Zeiten weiterhin!

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  2. Man sucht nach Wegen, wie auch die Gastronomie wieder angefahren werden kann. Hier und da liest oder hört man schon in den Nachrichten, wie sie sie Wirtschaft wieder (langsam) hochfahren können. Die Gastronomie wurde auch erwähnt. Jetzt, wo die großflächigen Außenplätze wieder eingerichtet werden können. könnte es auch funktionieren. genügend Platz für die Abstandshaltung wäre möglich. Mitte der Woche werden wir darüber sicher neue Regierungserklärungen dazu bekommen.
    Ich wünsche dir noch einen schönen freien Tag
    Hier in Rostock ist es wieder frischer geworden. Die „hitze“ von gestern ist verschwunden. Dafür aber immer noch Sonne satt.
    LG La We

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    • hier ist`s momentan im vergleich zu gestern kühl und grau. hat auch etwas geregnet.
      eben ein tag, wo ich normalerweise in die kneipe gehen würde, wenigstens für ein paar bierchen am nachmittag.
      ich hoffe für die „gastronauten“, dass sie bald wieder ihre lokale öffnen können… dabei meine ich nicht die ketten und mafia-restaurants, sondern vor allem die vielen kleinen kneipen wie das pub, oder die kleinen innovativen fresslokale…

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      • Naja..gut..die Ketten- und Mafia-Restaurants beschäftigen ja auch jede Menge Personal und die bekommen bestimmt auch nur ein Miniaturgehalt und davon 60 % ist man bannig wenig. Aber ich weiß, was du mit den kleinen Lokalen meinst. Die haben oft keine Rücklagen wie dir „Großen“, die es ja auch per Gesetz machen müssen, und laufen Gefahr, in die Insolvenz abzugleiten. Bin gespannt, wie die Regierung dies abfangen wird.

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      • selbstverständlich wünsche ich allen (abgesehen von den kapitalistischen und anderen verbrechern), dass alle nach corona wieder auf die füße kommen. der staat kann sicher einiges dazu machen, aber wahrscheinlich wird`s nicht für alle reichen… wir werden sehen.

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  3. Sorry, dass ich euch die Zuversicht nehme, aber die wenigsten „Kleinen“ werden es überleben und die Regierung wird das nicht abfangen. Das ist doch gut, wenn das Fußvolk stirbt. Alle Macht den Mächtigen.
    Ich habe ein lustiges Bild irgendwo gesehen. Pub draußen: 2 Stehtische ca. 5 Meter voneinander entfernt mit jeweils 1 Biertrinker.

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    • macht nix. das mit dem kartenspiel/poker überschnitt sich.
      es gibt viel zu viele menschen auf der welt, die gern unsere sorgen hätten… ich denke z.b. an die flüchtlinge, die nach wie vor im mittelmeer absaufen oder auf dem festland in lagern gehalten werden… wer redet noch von diesen opfern in corona-zeiten? und es gibt noch viele menschen mehr, die vor der haustüre des zivilisierten europas (der sogenannten zivilisierten welt) darben und verrecken, während wir uns hier in unseren wohnzimmern filmen und die medien mit scheiß-gelaber überfluten.

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      • weil uns unser eigener arsch am nähesten ist – grundlegend psychologisch-philosophische weisheit. betrifft alle menschen, außer ein paar super-erleuchteten yogis/heiligen.
        wir begreifen noch lange nicht, dass es nur eine erde gibt… auf der wir verdammt sind zu leben, miteinander auszukommen, und die ressourcen untereinander gerecht verteilen müssen.

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