Gespenstische Sonntagsruhe. Vielleicht auch Einbildung. Viel schneller noch, als sich das Corona-Virus ausbreiten kann, nahm ein schwer zu beschreibendes ungutes Gefühl kollektiv Besitz von den Einwohnern der Stadt.
Wie immer tätigte ich gestern Mittag meinen Wochenendeinkauf. Viele luden ihre Einkaufswägen randvoll. Einige Regale waren tatsächlich leergeräumt. Als ich zum Wein kam, griff auch ich zu. Zwei Flaschen Müller-Thurgau statt der üblichen einen. Anschließend im Pub mit der Vernichtung meiner Gehirnzellen weitergemacht. Meine Lieblingsbeschäftigung. Neben mir an der Bar saß Rainer, ein siebzigjähriger Hüne aus Münster, dem die untere Zahnreihe fast komplett fehlte. Wir fanden schnell ins Gespräch über die Virus-Panik, das Altwerden, den Trottel Trump und die trottelige Welt im Ganzen. Er hatte ein wildes Leben hinter sich. Ein Alt-Achtundsechziger, der nicht total zum Spießer mutiert war. Wir witzelten über das Virus, was der Wirt so gar nicht lustig fand, denn der hatte einen dicken Hals. Ab Dienstag sollen alle Berliner Bars, Kneipen und Clubs schließen. (Heute las ich in den Internetnachrichten, dass es wohl schon ab sofort gilt.) Scheiße. Was mache ich den lieben langen Tag, wenn Berlins Kneipen dicht sind? Was für öde Wochen stehen mir bevor?! Das ist nun wirklich nicht mehr lustig! Am Ende geht der Wirt pleite, und mein gestriger Pub-Besuch war für alle Zeiten mein letzter… Und ich dachte, ich könnte den Weltuntergang im Pub oder in irgendeiner anderen Kneipe begießen… Das Leben ist hart.
Die Sonne lacht. Wenigstens sie hat den Humor noch nicht verloren. Gute alte Sonne. Trinkst du einen mit? Nachher auf der Parkbank. Ich kann dir ein paar Geschichten erzählen. Ja, aus meinem Leben. Mann o Mann. Wir Menschen sind schon… speziell.
Echt? Die Kneipen müssen zu machen? Das ist schlimm. Dann hättest du wohl mehr kaufen müssen, mit der einen Flasche kommst du dann nicht weit .
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ja, verdammter mist! zur not habe ich noch den spätkauf vor der tür… und ein paar bier, rotwein und eine flasche wodka habe ich auch noch zuhause. den heutigen tag sollte ich überstehen.
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Gerade hörte ich, dass die Deutschen daran arbeiten, einen Impfstoff gegen das Virus herzustellen, und Trump teilte denen bereits mit, dass er als erster diesen „Stoff” kaufen wird, für viel Geld, denn die USA würde vorgehen!
Ein Menschen verachtendes Arschloch wird immer eins bleiben!
Ansonsten: Ein Winzling, der mit bloßem Auge nicht zu sehen ist, bringt es fertig, die ganze Welt auf den Kopf zu stellen! Was für mächtiges Ungeheuer, dagegen sind die Mächtigen dieser Welt hilflos. Kein Geld der Welt würde dabei helfen, dieses „Ding“ zu vernichten.
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ja, in solchen situationen wird deutlich, wie aufgeblasen das ego der menschen ist…
hallo karens, schön von dir zu hören!
ich denke, die welt hat arschlöcher wie trump verdient.
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Bei uns sind die Kneipen schon dicht. Hab gestern noch an dich gedacht deswegen.
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danke für dein mitgefühl.
die wissen nicht, was sie damit alleine lebenden alkoholikern antun…
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In meiner Stammkneipe sieht es ja ebenso aus. Vor allem mache ich mir auch Sorgen um den Wirt, der hat’s eh in letzter Zeit nicht leicht. Also auch so, wie bei dir gerade.
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ja. mit der zeit wuchs mir der kornvernichter „puschel“, respektive wirt, ans herz. solche bars wie seine gibt`s nicht mehr viele in berlin.
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