Zwei Kinofilme starten, die mich reizen: „1917“ ein Kriegsdrama, und „Mach dein Ding“ über Udo Lindenbergs Anfangszeiten. Die Streifen laufen sicher einige Wochen. Schön. Es wird irgendwann passen. Vielleicht schon dieses Wochenende – obwohl ich lieber warte, bis der erste Run vorüber ist.
Auf der Staffelei steht eine Leinwand, die sich langsam mit Farbe füllen soll, aber auch da mache ich mir keinen Stress. Stress war noch nie mein Ding. Am liebsten wäre ich als Pflanze auf die Welt gekommen. Zu einer Zeit, bevor der Mensch die Natur verhunzte. Ich wäre ein kleiner Apfelbaum, der verträumt in der Landschaft stünde…
Es gibt noch zwei mediale Ereignisse, die mich dieses Wochenende reizen: Das Spiel „Deutschland – Kroatien“ in der Hauptrunde der Handball-EM und „Bayern – Hertha“ Fußball Bundeliga Rückrunde. Als Alleinlebender guckt man immer nach ein paar Lichtpunkten im Alltag. Ablenkung halt.
Die Waschmaschine läuft. Mal nicht mit Schmutzwäsche. Ich färbe eine Strickjacke und ein paar T-Shirts um und warte gespannt auf das Ergebnis. Noch eine halbe Stunde.
Strahlend blauer Himmel beim Blick aus dem Fenster. Ich atme das Licht ein.
Hallo Bo., ich glaube, dass man sich für Stress entscheidet, das heißt, man kann die Impulse, aufgeregt zu werden, wenn die Termine sich verdichten, nicht unterdrücken kann. Ich arbeite zur Zeit mit einem jungen Trainer zusammen, den ich bisher in der Trainingsstunde noch nie in einem aufgeregten Zustand erlebt habe. Während ich schon 3 mal aus meinem Anzug gesprungen wäre, behielt er immer noch die Ruhe und das ist eine „Horde“ Kinder nicht so einfach.
Heute wollen Sohnemann und ich uns Udo Jürgens ansehen, obwohl ich nie ein Fan von ihn war. Aber ich lass mich überraschen. BioPics kommen ja ganz groß im Mode und Udo hat die Ehre sein Leben schon zu Lebzeiten auf der Leinweand zu sehen.
Bin gespannt, was du zu dem Film schreiben wirst.
Kriegsdramen mag ich nicht mehr sehen, hab mir davon in meiner Jugend schon viele davon angesehen. Irgendwann überkam mich die Angst, dass ich auch mal in solche Kriegswirren geraten könnte.
Ich wünsche dir ein schönes Wochenende
Hier in Rostock scheint auch die Sonne .. das belebt gleich den Geist 😎😀
LG La We
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um himmels willen! udo jürgens ist nicht udo lindenberg!!!!!!!!!!!!
ich verzeihe dir aufgrund deiner ost-biografie. aber „sonderzug nach pankow“ von udo lindenberg könntest du schon kennen… egal.
stress ist freilich relativ und eine ganz individuelle entscheidung – wie viel man davon für sich beruflich oder privat haben will. eine kinderhorde bedeutet auf jeden fall stress. genauso, wie für mich jahrzehntelang die betreuung dementer altenheimbewohner(innen) ziemlich stressig war.
jede menge stress machen wir uns aber auch selbst, weil wir bei dem scheiß konsumtrip mithalten wollen, weil wir attraktiv sein wollen, weil uns die karriere wichtig ist, weil wir angst haben zu versagen…
dir und sohnemann auch ein schönes wochenende!
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Ohje…scheibenkleister…meine ja auch Udo Lindenberg…sei so lieb und korrigiere meinen „Fehltritt“ ..ich hab s gar nicht bemerkt, dass ich Jürgens statt Lindenberg schrieb. 😀😀
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tz tz. wie soll ich das jetzt noch korrigieren, nachdem ich bereits antwortete?
das wäre dann total unplausibel für die leser.
okay, ich weiß, dass du udo jürgens lieber magst als udo lindenberg. wahrscheinlich ist udo lindenberg auf malle auch nicht so beliebt… entschuldige. ich stehe halt nicht auf schlagerfuzzis.
leider wurde auch udo lindenberg inzwischen relativ angepasst. seine ersten platten liebe ich aber nach wie vor! er brachte die deutsche (deutschsprachige) rockmusik (damals in den 70ern) im westen voran. erst danach kam „die neue deutsche welle“, grönemeyer, bap, westernhagen etc.
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ne..Udo Jürgens mochte ich auch nicht sonderlich. Mir haben seine Lieder nur Spaß gemacht. als sie von anderen im einem Musical gesungen haben.
Zu Zeiten von Udo Lindenberg stand ich auf Rockmusik und weniger auf Schlager. Auch im Osten gab es tolle Rockgruppen, deren Namen man heute noch kennt.
Warum Udo nicht meine Geschmack traf, weiß ich nicht.
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meine lieblingsrockband aus dem osten waren die puhdys. schon vor der wende, wenn ich mich richtig erinnere. und mein lieblingslied „geh zu ihr – und lass deinen drachen steigen…“
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genau…die Musik war und ich heute noch kraftvoll. Aber mir fiel vorhin ein, warum Udo LIndenberg bei mir nicht ankam. Er kam als Rebell daher und in mir steckt nichts von einer Rebellin. Das heißt aber nicht, dass ich mich nicht auflehnen konnte, jedoch niemals als Rebellin.
Die Songs von den damaligen Ostrockbands waren ja wie verschlüsselt und ich konnte mich darin eher wiederfinden, weil der gedankliche Spielraum für mich größer war
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warum warst du eigentlich nie eine rebellin?
…
mein leben bestand fast ausschließlich aus rebellion. bis heute. das heißt nicht, dass ich mich nicht arrangierte. ohne anpassung kann man es nicht jahrzehntelang aushalten auf der welt. meine widerspenstigen gedanken bewahrte ich mir jedoch… ohne sie wäre ich nicht mehr ich.
du warst wahrscheinlich angepasster unterwegs. das half dir dann auch beim wechsel in den kapitalismus.
was mir (trotzdem) an dir gefällt ist deine unvoreingenommenheit. du hast keine feindbilder. das empfinde ich als eine große menschliche qualität.
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Ich kenne alles von Udo und auch seine Musik, die auch nicht an seinen Nichtfans vorberi ging. Und den Sonderzug kenne ich auch. Seine Lederjacke,. die er bei einem Konzert noch zu DDR-Zeiten hier ließ., war in Rostock deponiert.
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Warum ich keine Rebellin war? Ich glaube, weil ich harmonischen Verhältnissen aufgewachsen bin und meine Sichtweise auf mein Umfeld. Ich musste als Kind nicht rebellieren, ganz im Gegenteil, ich hätte gelitten, wenn ich z.B. gegen meine Eltern antreten müssen. Meine Lehrer mochte ich, da gab es auch keinen Grund, mich aufzulehnen. War ein Lehrer bei mir nicht so beliebt, dann Augen zu und durch. Von der Gesinnung her war ich rot und daran hat sich bei mir auch nichts geändert. Wäre ich angepasst, hätte ich politisch auf die andere Seite geschlagen.
Aber ich denke,. weil ich in Kinderjahren nicht rebellieren musste, habe ich es auch nie gelernt. Deshalb konnte ich auch viele Jahre Menschen nicht einschätzen, nahm an, wer freundlich und nett ist, kann nichts schlechtes im Schilde führen. Nach zahlreichen schmerzvollen Lektionen habe ich mir die Fähigkeit Gut und Böse unterscheiden zu können, aneignen können.
Den Umschwung von Sozialismus zum Kapitalismus bekam ich ohne Schwierigkeiten hin, weil ich ja wusste, was kommen wird. Ich hatte mich mit dem Kapitalismus ja ausreichend auseinander gesetzt. Und wenn die Mehrheit das andere Wirtschaftsystem wollte, dann ist es der Wille der Masse und ich hatte das damals akzeptiert.
LG La We
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Aber dein erster Sohn rebellierte gegen dich. Gab dir das nicht zu denken?
Und dann deine Beziehungen zu Alkoholikern?
Ich mag dich. Ich lernte dich als toleranten Menschen kennen.
Du bist meine Freundin. Nicht in Hinsicht auf Liebe, aber in Hinsicht auf Freundschaft. Ich sehe in dir einen guten Menschen.
Wir werden noch mal reden, bevor wir sterben.
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Das stimmt, der erste Sohnemann hat der ganzen Familie den Rücken gekehrt. Das kam, so stellte ich fest, in der väterlichen Familie mehrfach vor und das in jeder Generation. Der Großvater verließ seine Frau mit 6 Kindern in der Nachkriegszeit und zwei seiner Cousins taten das auch.
Ich sehe, nach vielem vielem, Nachdenken darin eine Unfähigkeit, Konflikte zu lösen. Das ist nötig, wenn man die reale Welt und der eigenen Vorstellung von der Welt abgleichen will. Was die Entwicklung betrifft, vergrößert sich der eigene Horizont, wenn man der Abgleich positiv ausfällt oder wenn es einem gelingt, neue Erkenntnisse der eigenen Vorstellung von der Welt hinzufügen.
Mein Ex-Man war kein Alkoholiker, sondern unsere Ehe scheiterte an seinem „Autoritären Führungstil“. Den Vater von Sohnemann wollte ich vielleicht“retten“. Das ist wohl eine Eigenschaft, die viele Frauen in sich tragen. Aber Alkoholismus lässt sich leider nicht mit Liebe behandeln und wie eine Wunde heilen.
Wir reden bestimmt wieder… der nächste Sommer ist ja nicht weit. 😀
LG La We
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Morgen meine Antwort auf deinen Kommentar.
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alles nicht so einfach. jedenfalls lebens- und familiengeschichten – die können es in sich haben.
menschliche beziehungen speziell zwischen mann und frau. wahrscheinlich gut so, dass ich nie einen hafen für den rest des lebens fand. also gut für die frauen – lach!
bei zerwürfnissen zwischen eltern und kindern sehe ich stärker die eltern in der verantwortung als die kinder. wenn kinder sich von einem elternteil ganz abwenden, sollte einem das schon zu denken geben. freilich kann auch eine psychische erkrankung dazu führen… wie auch immer. es gibt konflikte und schwierigkeiten, die man nicht lösen kann oder will. dann muss gras drüber wachsen. für manchen mag die psychotherapie der richtige weg sein. ich weiß nicht.
oft denke ich darüber nach, wie geschädigt wir alle sind… nein, nicht alle, aber doch sehr viele.
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