Optimist in der Liebe – Schwachkopf im Leben

Ziemlich unsichere Sache mit der ausklappbaren Aluleiter im engen Bad – die beiden Glühbirnen in der Deckenlampe (noch die alten von Osram mit Glühdraht) hatten auf einen Schlag den Geist aufgegeben, und ich tauschte sie aus. Immerhin hielten sie seit meinem Einzug, also länger als meine letzte Beziehung. Frauen kann man dummerweise nicht einfach austauschen (außer man ist Popstar). Dabei wäre es langsam an der Zeit für eine neue, die etwas Licht in mein Leben bringt. Das alleine vor sich hindümpeln ist auf Dauer nichts für mich. Irgendwo da draußen ist sie sicher, nur weiß sie es noch nicht. Die Arme. Auf er anderen Seite kann auch ich der Arme sein, der auf sie reinfällt (– wie beim verhängnisvollen letzten Mal). So weit darf man aber nicht denken, sonst schrumpelt die Sehnsucht nach Zweisamkeit zusammen wie ein Hetero-Schwanz in der Männerdusche. Was die Liebe angeht, bin ich seltsamerweise gnadenlos optimistisch. Etwas Dummheit darf man sich doch leisten, oder? Ich meine die Dinge, die einen kaputt machen, aber ohne die man nicht leben will. Darum brauten die Mönche Bier und gruben einen Tunnel zum benachbarten Nonnenkloster. Sie haben meine Sympathie. Und die Heimlichtuerei hat den Reiz sicher tausendfach erhöht. Hach! – ich wäre gerne mal bei einer solchen unterirdischen Orgie dabei gewesen…
Viel wichtiger als der Sex ist mir aber die Liebe. Nichts Schöneres in meinem Leben gab es, als einen dieser weitentfernten Sterne vom Nachhimmel zu holen und zu küssen. Lege dich neben mich – wir halten uns gegenseitig.

3 Gedanken zu “Optimist in der Liebe – Schwachkopf im Leben

  1. Wie hast Du es fertig gebracht, Dir trotz aller Rückschläge diesen Optimismus zu erhalten? Bemerkenswert… 👍🙂
    Ich bin eher Pessimist in der Liebe – aber nicht nur dort, eigentlich an allen Fronten, die das Leben so zu bieten hat. Vielleicht begehe ich ja den Fehler „Pessimismus“ und „Realismus“ gleichzusetzen, bzw. „Optimismus“ und „Utopie“… 😉

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    • das wundert mich auch. aber es gibt in meinem leben sonst nicht viel, das mir spaß macht. ich genüge mir zwar selbst eine gute zeit lang, aber ohne liebe/frau fehlt mir was entscheidendes zum glücklichsein.
      nur eine frau kann mich aus meiner griesgämigkeit herausholen… ich bin zuwenig ein geselliger mensch, drum brauche ich umso mehr die bindung zu einem menschen, der dann und wann mein leben aufheitert, mit dem ich quasseln kann, den ich umarmen darf.
      in der liebe kann man nicht mit der vernunft argumentieren. wie ich es schrieb: die liebe fordert zu dummheiten auf… ich will dem gefühl vertrauen. dass ich damit oft baden gehe, ist zwar tragisch-komisch, aber es gehört verdammt noch mal dazu. ich hasse nicht die liebe, nur diejenigen, die mich verletzten und mein vertrauen missbrauchten. kann sein, dass die liebe eine utopie ist, aber dann ist sie die letzte und beste, an die ich glauben will. was bleibt mir sonst in meinem armseligen leben?

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