Die Eltern bringen mir eine Kiste Fressalien und einen Fuffi in einem Briefumschlag. Ich lege die sentimentalste Alkoholbeichte meines Lebens ab, und was alles dran hängt.Wir lassen dich nicht hängen, sagen die Eltern, und schauen betreten. Ich will sie wieder aufheitern mit meiner alkoholverschleierten Durchsicht.Wie wirklich ist die Sentimentalität? Warum gibt es Plastikweihnachtsbäume?Ich langweile mich […]
Er hatte einen Wahn. Er griff zum Telefon und wählte eine Nummer.„Sag mir, dass ich was ganz Besonderes bin!“ rief er in die Muschel.Er spazierte in den Wald, in menschenleere Zonen; er schaute zu den Wipfeln empor und schrie wie ein Irrsinniger.Wenn er in der Kneipe saß, verwickelte er die Bedienung in ein Gespräch. Er […]
Heiliger Moses Er stellte sich vorEr würde seine Frau von hinten nehmenIrgendwie hatte er die Bibel auf ihremRücken befestigtUnd während er sie stieß, las er ihr ausDem Alten Testament vorDie zehn GeboteUnd von MosesUnd wie sich das Wasser teilteUnd wie sie um das güldene Lamm tanztenUnd von Sodom und Gomorrha Das wär`s doch! – Und wenn`s […]
Bei dem brauchst du dich nicht zu bewerben, da bist du schon drauf abonniert.
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Gegenfrage: Oh gott, ist es so schlimm?
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ich meine nicht unbedingt die bewerbung als kunde.
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Ist es so schlimm…, bei Dir, dass Du über eine Bewerbung beim Sensemann nachdenkst?
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.) als Drama für die Theaterbühne
.) als Thema fürs Kabarett
.) als Hollywoodfilm
.) als ernsthafte Auseinandersetzung mit dem Tod als „Lebensthema“
.) als Selbstreflexion im Tagebuch
.) als Geisteshaltung, die auf einen nahen Todeszeitpunkt hinausläuft
Ich kannte tatsächlich drei Personen, die in ihrem konkreten Leben sowas wie eine frühzeitige „Bewerbung an den Tod“ gelebt hatten.
Ein Mann, der jahrelang von sich sagte, er würde nicht alt werden. – Er verunglückte tödlich mit 43 Jahren.
Meine Schwester, die zwei Jahrzehnte lang sagt, sie würde keine 50 werden. – Sie starb mit 45.
Eine Freundin, die lieber sterben hat wollen, als sich mit ihrer Mutter zu versöhnen. – Sie erkrankte an Brustkrebs.
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offenbar wenn sich tagelang alles nur um bewerbung dreht…, habe ich langsam das gefühl, bewerbungskrebs zu kriegen.
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danke für deine anregungen, rosenherz.
vielleicht formuliere ich demnächst meine bewerbung für den tod.
wobei ich gleich sage, dass er noch etwas warten kann.
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ich glaube nicht, dass bei ihm irgendwelche stellen frei sind.
er macht alles selbst und ganz alleine: der alte, selbstgerechte sack.
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Der Tod, der alte Sack, der hat bisher noch alle überlebt.
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Na, geht er inzwischen halt woanders hin.
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wenn man das unbedingt leben nennen will…
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Ein älteres Gedicht:
Der Tod hat eine Einzimmerwohnung
Der Tod hat eine Einzimmerwohnung in deiner Stadt.
Beim Bäcker steht er neben dir und bestellt sich frische Brötchen.
An der Kasse im Supermarkt wartet er irgendwo in deiner Schlange.
Seine Firma heißt L E B E N. Er ist der Personalchef.
Seine Lieblingstätigkeit: Kündigen.
Der Tod rasiert sich sein abgewetztes Gesicht
und schminkt sich die hohlen Augen.
Er besticht den Busfahrer deiner Linie und schreibt
die Diagnosen deiner Ärzte.
Eines Abends, so wünsche ich`s mir, lädt er mich ein
in seine Einzimmerwohnung,
und wir trinken Glühwein, weil`s bei ihm ziemlich kalt ist.
Ich erzähle mit zitternder Stimme aus meinem Leben
und frage ihn verwundert, woher ich ihn denn kenne.
Der Tod ist stumm und sitzt mir gegenüber wie ein alter Bekannter.
Ich halte mich an der warmen Tasse,
meine Lippen sind süß und klebrig.
Ich weiß, dass es besser ist, ihm die Hand zu reichen,
denn eigentlich kann ich mich über seine Bewirtung
nicht beklagen.
Der Tod ist angetan von Leuten, die ihm seinen Job
nicht unnötig erschweren;
und darum lächele ich am Ende,
und er lächelt, glaub` ich, auch.
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der tod ist also ein kleiner spießer.
das überrascht mich jetzt nicht wirklich 😉
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ich würde sagen: ein seelenloser bürokrat.
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vielleicht mit: suche ablebensstellung?
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wenn schon feste ablebensanstellung.
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Der Tod braucht keine Bewerber, der nimmt jeden.
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… sogar gratis.
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nicht ganz: er kostet das leben.
also so gut wie gar nichts.
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wenn man das leben als währung ansieht, dann muss der tod ein stinkreicher typ sein. aber was macht er mit dem ganzen schotter?
kommen tut der tod doch gratis. man muss nicht noch die anfahrt bezahlen…
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Der Tod tuts gratis. Das Bestattungsunternehmen nicht. Das kostet, gar nicht wenig.
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das geschäft mit dem tod – es ist wirklich schändlich, was die hinterbliebenen alles löhnen müssen.
man kann dem tod viel nachsagen, aber er ist kein solcher halsabschneider.
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Aber a Mörder?
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nein, ich denke, dass der tod von jedem gericht freigesprochen würde. er macht schließlich nur seinen job – wie z.b. soldaten.
natürlich kann einem das suspekt erscheinen.
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… also eher ein treuer Diener.
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ein vasall fragt sich nur, wem er dient.
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